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Sarntal: Auf versteckten Pfaden durch das Penser Tal

Das Sarntal wird mehr und mehr von den klassischen Mountainbikern entdeckt. Diesen "klassischen Mountainbikern" geht es nicht um den schnellen Genuss - mit Bahn oder Shuttle ohne Anstrengung hinauf und möglichst oft hinunter, um möglichst viele Höhenmeter zu vernichten. Nein, diese zeitgeistige und konsumorientierte Spielart des Mountainbikens findet man hier kaum. Im Sarntal sind jene genussorientierten Biker richtig, die sich die Höhenmeter selber - manchmal auch elektrounterstützt - erstrampeln, dadurch die Abfahrten vielmehr schätzen und auch noch einen Blick für die Natur und deren Schönheiten haben.

Schöner Radweg am Rand der Talfer
 
Wem das zu langweilig erscheint, der tut gut daran, nach Latsch, auf den Kronplatz oder zur Sellaronda zu wechseln, um dort mit den Bergbahnen zu fahren, zu shuttlen und unerbittlich Tiefenmeter zu sammeln. Wer aber gesunde Bewegung in Verbindung mit einem Naturerlebnis in einer intakten Landschaft erleben will, ist im Sarntal goldrichtig. Neben unzähligen, meist wenig bekannten Naturtrails gibt es ein ausgedehntes Netz an Forststraßen und Hofzufahren, die wie geschaffen für den Genuss auf zwei Rädern sind.
Über dem Penser Tal, St. Johann im Walde
 
Die Tour durch das Penser Tal startet in Sarnthein (oder Nordheim) an der Bushaltestelle mit großem Parkplatz. Anfangs bewegt man sich in Richtung Norden, orografisch rechts der Talfer (Bach durch das Sarntal) bis zum "Saulegbrünnl", dort überquert man die Hauptstraße und wechselt die Talseite. Zuerst auf Asfalt und recht steil bergauf geht es an beschaulichen Bauernhöfen vorbei. Am Ende der Straße an einer Hofstelle folgt kurz ein steiler Karrenweg als Verbindung mit der höher gelegenen Asfaltstraße. Diese fährt man für rund 3,5 Km bis zum letzten Hof weiter, wo eine Forststraße weitergeht, die bald in einen bockigen und verwachsenen Weg ins Tal mündet. Am Gasthaus Alpenrose an der Hauptstraße wechselt man die Talseite und fährt auf dem Fahrradweg der Talfer entlang, vorbei am Gasthaus Rabenstein bis nach Weißenbach. Ein kurzer aber lohnender Abstecher führt hoch zum Kirchlein St. Johann im Walde, ehe man auf der gegenüberliegenden Talseite, orografisch links der Talfer, in die Forststraße hoch zur Kirchbergalm fährt. Die Alm ist nicht bewirtschaftet, der Hans hat aber immer ein Bier, einen selbstgemachten Himbeersaft oder eine kleine Jause für den hungrigen Wanderer oder Biker vorrätig.
Durch die grüne Natur
 
Nach der Rast auf der Kirchbergalm, fährt man rund 2,5 Kilometer auf demselben Weg zurück und fährt dann auf der Forsstraße Pichlwald weiter. Der Weg ist hier nicht immer leicht zu finden, hilfreich ist es, sich den Track und die Tourendetails auf sein Handy oder GPS-Gerät zu laden. Nach etwa 15 Km durch den wunderschönen Zirbenwald im stetigen Auf und Ab geht es nach einer Almhütte scharf rechts über einen steilen Trail bergab, man hält sich links, quert ein Bächlein und fährt wieder auf einem Forstweg leicht bergauf weiter. Dieser Weg endet nach gut einem Kilometer und man muss das MTB auf einem schwer auffindbaren und schmalen Steig, sehr steil knapp 100 Höhenmeter nach oben schieben. Dort kommt man wieder auf einen rauhen Almweg, auf dem man, mit wunderbarem Blick in das Tal, durch Wälder und Almen, auf die Asfaltstraße der Fraktion Gentersberg zurückkommt.
Schöne Almenlandschaft inmitten der Wälder
 
Dieser schmalen Asfaltstraße folgt man talauswärts, leicht bergab immer in Richtung Süden mit Blick auf das Sarntal, vorbei an Bauernhöfen bis zum Kirchlein St. Valentin und den Messnerhof. Hier bietet sich noch eine Einkehr und eine Stärkung an, bevor man hinunterfährt in die Talsohle zum Ausgangspunkt der Tour.


Variante: Wenn man die Tour etwas abkürzen möchte, kann man die Schleife nach St. Johann im Walde und den Abstecher zur Kirchbergalm streichen und spart damit gut 5 Kilometer und 250 Höhenmeter.

Fazit: Schöne und abwechslungreiche Tagestour auf dem MTB, technisch nicht schwierig, da geringer Anteil an Singletrails. Landschaftlich sehr schön und sehr ruhig, man fährt kilometerweit  ohne anderen Menschen zu begegnen. Der Weg ist nicht immer leicht zu finden, man sollte nicht unbedingt alleine fahren. Gut 50 Kilometer und 2.000 Höhenmeter sind zu bewältigen.

Details unter http://out.ac/dpwAc

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