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Die Basis-Kleidung fürs Mountainbiken

Ich hatte diesen Beitrag in meinem letzten Bericht angekündigt, ich werde heute über die „richtige“ Bekleidung/Ausrüstung beim Mountainbiken schreiben. Dabei geht es vor allem um die funktionellen Aspekte der Ausrüstung und weniger um aktuelle Mode, auf absolute „No-Go's“ werde ich jedoch hinweisen.
Das wichtigste ist eine Radhose. Ob mit oder ohne Träger, anliegend oder weit, kurz oder knielang, das ist eigentlich nur eine Frage des Geschmacks. Die Hose sollte jedenfalls gut sitzen, nicht verrutschen und einen guten Polster haben, damit das anfänglich besonders empfindliche Gesäß gut geschützt ist. Preis ab ca. 30 Euro für Eigenmarken z. B. Rose oder Sportler, nach oben offen, Castelli und Gore sind gute Mittelklasse zwischen 70 und 100 Euro, für Assos oder X-Bionic zahlt man auch über 200 Euro. 

Dazu braucht es ein Radtrikot. Als Mountainbiker wählt man vorzugsweise ein Kurzarmshirt, ärmellose Varianten sind für Herren ein absolutes Tabu, bei Damen wird es eher toleriert. Ärmellose Varianten bieten allerdings keinen Schutz vor Sonne und Abschürfungen bei einem eventuellen Sturz. Das Shirt sollte gut sitzen (gut anliegend am Körper), große Rückentaschen haben und man sollte sich darin wohl fühlen. Preis ab 25 Euro, Mittelklasse 50 Euro nach oben offen.

Bei tieferen Temperaturen trägt man unter dem Radtrikot noch ein ärmelloses Funktionsshirt als Unterhemd. Preis ab 20 Euro. Unter der Radhose trägt man keine Unterwäsche. 

Bei jeder Tour empfiehlt es sich, eine Windweste mitzunehmen. Diese kann man gut in den Rückentaschen des Trikots verstauen und sie bewahrt den Körper vor zu starkem Auskühlen. Die Windweste sollte eine enge Passform haben, damit diese nicht flattert, außerdem sind Netzeinsätze am Rücken und/oder an der Seite von Vorteil, damit man darunter nicht zu stark schwitzt. Meist sind Reflektoren angebracht, damit man im Schatten oder in der Dämmerung besser gesehen wird. Preis ab 50 Euro. 

Dazu braucht es noch einen Fahrradhelm, dann kann die erste Tour beginnen. Der Helm soll den Kopf bei Stürzen schützen, soll gut belüftet und gut auf die jeweilige Kopfform und -größe einstellbar sein. Helme sollten im In-Mold Verfahren hergestellt, d. h. Innen- und Außenschale bei der Produktion bereits fest verschäumt/verpresst werden. Dadurch ist der Helm stabiler und die Außenschale löst sich nicht von der Innenschale. MTB-Helme haben meist ein Visier, das vor Blendung schützen soll, es ist aber vor allem ein Designelement und man kann selbstverständlich auch mit einem Helm ohne Visier Mountainbiken. Preis ab 50 Euro, man sollte aber nicht am falschen Ort sparen und bereit sein, beim Helm ein paar Euros mehr auszugeben.

Helm mit Visier

Helm ohne Visier
 KEINE TOUR OHNE HELM!!!

Handschuhe bringen nicht nur einen sicheren, rutschfreien und komfortablen Griff am Lenker, sondern bieten, im Fall von Stürzen, Schutz für Hände und Finger. Am gebräuchlichsten sind fingerlose Handschuhe, die schon ab 10 Euro zu haben sind. Besseren Schutz bei Stürzen oder vor Kälte bieten Fingerhandschuhe, ab 20 Euro.

Socken sollen kurz sein und knapp über dem Schuh enden. Sie sind an den richtigen Stellen speziell gedämpft und schützen so den Fuß vor Druckstellen. Eventuell passen auch kurze Tennissocken. Die von einigen Sportlern verwendeten Kompressionsstrümpfe sind nicht nur teuer, sondern auch unästhetisch und passen auf keinen Fall zu einer kurzen Bikehose oder zum Mountainbiken. Preis ab 8 Euro. 

Mit dieser Basis-Ausrüstung kann man bei schönem Wetter starten. Man hat bisher für das Bike und die Bekleidung rund 1.000 Euro ausgegeben, soviel kostet ungefähr der Einstieg in dieses Hobby. Mein Tipp: Anfangs nicht zu viel an Ausrüstung kaufen (z. B. 2x Hose, 2x Trikot), denn man sollte ein wenig ausprobieren, was einem am besten passt. Bei verschiedenen Radveranstaltungen werden außerdem oft Trikots, Socken, Handschuhe, Rucksäcke, Windwesten und andere Gegenstände verschenkt oder zum Selbstkostenpreis verkauft, dort kann man sich gut und günstig eindecken.

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