Ich habe heute das Vergnügen, mein neues Scott Spark in der 26-Zoll-Version mit Null Kilometern das erste Mal zu testen. XTR-Pedale sind montiert, ebenso ein Flaschenhalter und ein Tacho. Der Carbonrahmen präsentiert sich in schwarz-matt und die Farbe ist das einzig matte an diesem Bike. Die Anbauteile sind erste Wahl - Premium, der Name ist hier Programm.
Scott Spark Premium |
Ich steige in den Sattel und lege los, der Selle Italia SLR schmiegt sich ganz unscheinbar in das Polster der Radhose. Heute fahre ich meinen Haustrail, denn dort kann ich die Qualitäten des Scott am besten bewerten. Knapp 500 Höhenmeter geht es bergauf, erst ein paar hundert Meter auf Asphalt, dann rund 5 Kilometer über eine Schotterstraße mit rund 10 % Steigung. Das leichte Pumpen im offenen Modus beseitige ich mit einen Klick auf den Twinlock Hebel, das reduziert das Pumpen deutlich, lässt nur noch ein kaum wahrnehmbares Wippen übrig. Ein weiterer Klick auf den Hebel und das Bike fährt sich wie ein Hardtail mit blockierter Gabel. Kein Wippen ist mehr zu spüren, weder vorne noch hinten.
Twinlock Hebel zum Blockieren von Gabel und Dämpfer |
Nach dem Aufstieg geht es in den Singletrail, dieser wechselt zwischen leichtem Auf und Ab und von schmal bis extrem schmal. Mit einem Klick wechsle ich in den "Traktion Mode", die Federung hinten und vorne spricht jetzt mit 85 mm an. Der Trail ist mit losen Steinen, Geröll, Wurzeln und Ästen übersäht und erfordert einen ruhigen, vorausschauenden Blick und eine sichere Hand.
Diese tut sich mit dem 70 cm breiten, leicht gekröpften Lenker, leicht, das Bike über den Trail zu dirigieren. Noch ein Klick auf den Twinlock-Hebel und der gesamte Federweg von 120 mm steht hinten und vorne zur Verfügung. Die Federgabel spricht gut an, taucht bei den großen Absätzen aber beinahe bis ans Ende des Federweges ein, schlägt jedoch nicht durch - da muss ich wohl noch ein wenig am Setup arbeiten. Die Schwinge hinten arbeitet sehr gut, es sind keine harten Stöße bemerkbar, aber könnte wohl noch etwas geschmeidiger eingestellt werden (weniger Druck). Wenn es richtig abwärts rockt, schluckt das Federbein problemlos alle Schläge und auch beim langsamen trailen ist der Bodenkontakt optimal.
Das Bike ist schnell, das souveräne Fahrwerk spielt mit der agilen Geometrie sehr gut zusammen, der Trail flutscht und zaubert mir ein immer breiteres Lächeln ins Gesicht. Selbst bei großen Querwurzeln und großen, losen Steinen habe ich das Gefühl, Herr der Lage zu sein. Ich umfahre mannstarke Bäume wie Slalomstangen und springe über Steine und Wurzeln, denen ich früher ausgewichen bin. Der Trail endet in einer steilen Abfahrt mit vielen losen Steinen und mündet dann wieder in den Weg nahe dem Ausgangspunkt.
Bei der Spritztour habe ich gar nichts von der Schaltung bemerkt, sondern diese einfach benutzt, ohne sie richtig wahrzunehmen. Weil sie einfach tadellos und unauffällig ihren Dienst tut! Shimanos XTR ist auch in der Version 2012 über jeden Zweifel erhaben.
Genau so erging es mir mit den Bremsen, obwohl noch nicht eingefahren, zeigten diese mit den 160er Bremsscheiben hinten und den 180er Scheiben vorne keine Schwächen, sondern taten klaglos ihren Dienst. Wimmerten und quietschten nicht und verzögerten mit einem klar wahrnehmbaren Druckpunkt.
Fazit: Bergauf ist das Bike spritzig, steile Anstiege werden souverän gemeistert, ohne dass das Vorderrad aufsteigt. Das Hinterrad überwindet behände Kanten und Absätze. Das Limit ist nur die Kraft in den Beinen und die Balance, denn bei einem Übersetzungsverhältnis 24:36 sollte beinahe jede Steigung zu meistern sein. Die "Rocket Ron" Bereifung hat nicht ganz den Grip des bekannten "Nobby Nic", zeigte sich jedoch mit dem noch unverbrauchten Profil von ihrer besten Seite.
Meine Wahl ist getroffen, für die nächsten Jahre fahre ich das Marathon- und Racefully Scott Spark in der 26 Zoll Version. Ich hätte mich natürlich auch für das Scott Spark 29er RC entscheiden können, dafür aber Nachteile beim Gesamtgewicht, Kompromisse bei der Schaltung (SRAM XX, 20 Gänge) usw. in Kauf nehmen müssen. Die Entwicklung bei den 29ern behalte ich aber auf jeden Fall im Auge.
Meine Wahl ist getroffen, für die nächsten Jahre fahre ich das Marathon- und Racefully Scott Spark in der 26 Zoll Version. Ich hätte mich natürlich auch für das Scott Spark 29er RC entscheiden können, dafür aber Nachteile beim Gesamtgewicht, Kompromisse bei der Schaltung (SRAM XX, 20 Gänge) usw. in Kauf nehmen müssen. Die Entwicklung bei den 29ern behalte ich aber auf jeden Fall im Auge.
Scott Spark Premium 26" - Ausstattung:
Rahmen: Spark carbon, HMX-Net fibers
Gabel: Rock Shox SID RLT3, DNA3 custom damper, 120mm
Dämpfer: Scott Nude2 , Lockout-85-120mm
Schaltung: Shimano XTR
Bremsen: XTR XC disc
Teile: Ritchey WCS carbon
Radsatz: DT Swiss Tricon S10-CL
Gewicht laut Katalog: 9,8 Kg
Gewicht inkl. XTR-Pedale, Flaschenhalter und Tacho Sigma BC2209: 10,42 Kg (siehe Bild)
Mehr Infos unter: www.scott-sports.com
Haustrail - Übersicht |
Das mit den 26" war sicher eine gute Entscheidung, nachdem der 29er Hype etwas abgeklungen ist, bietet Scott seine Rahmen jetzt wieder mit etwas kleineren Laufrädern an. Für ein Fully sind die 29" Laufräder nicht ganz unproblematisch, da gibt es wohl einige Nachteile bezüglich Kinematik.
AntwortenLöschenSchwerer ist ein 29er obendrein auch noch