Start der Profis in Wolkenstein zum 3. Sellaronda Hero um 7:30 Uhr unter strömendem Regen. Es kostet einige Überwindung, sich bei diesem Wetter in die Startaufstellung zu fügen und bis zum erlösenden Startschuss im Regen auszuharren. Bis zum Block 4 war es dann mit dem Regen vorbei, aber die 45 Minuten hatten gereicht, um die an sich schon sehr anspruchsvolle Strecke in eine Schlammwüste zu verwandeln. Vor allem, wenn vorher schon an die 1.500 Biker über die Strecke gegangen sind.
Ich hatte mich nach meinem Debüt auf der 82 Km Strecke im Jahr 2010 dieses Jahr für die 52 Km Strecke entschieden. Auf der Strecke heißt es haushalten mit der Kraft und Vorsicht walten zu lassen, denn es geht fast ausschließlich über Schotterstraßen, Güterwege und Trails, diese bei der Abfahrt vom Grödner Joch oder vom Pordoi extrem rutschig, mit schlüpfrigem Dolomitgestein und Wurzeln gespickt. Und nicht alle Teilnehmer können unter schwierigen Verhältnissen eine solche Strecke fahren. Vor allem bei der Abfahrt vom Grödner Joch habe ich viele, zum Glück glimpflich verlaufene, Stürze gesehen.
Der Sellaronda Hero ist auf jeden Fall ein Rennen, das es für Jedermänner wie mich, in sich hat. Sowohl die 52 Km mit 2.700 Höhenmetern und erst recht die 82 Km mit 4.200 Höhenmetern. Da ist es vor allem wichtig, mit der richtigen Ausrüstung anzutreten, für Hobbyfahrer fast ein muss ist eine Dreifachkurbel vorne, sonst sind lange Schiebepassagen angesagt, zuerst aufs Grödner Joch, dann auf das Pordoijoch und dann unter Umständen sehr lange auf das Sellajoch. Bei letzterer Auffahrt bin ich mit Übersetzung 24 x 36 an unzähligen schiebenden Bikern vorbeigeradelt - und das nicht etwa, weil ich mehr Saft in den Beinen hatte, sondern vor allem, weil die Übersetzung gepasst hat (siehe auch früheren Blogeintrag). Zur Übersetzung - die XTR 3x10 tat während der ganzen Schlammpartie klag- und fehlerlos ihren Dienst, schaltete trotz Fangopackung exakt und zuverlässig.
Dabei krallte sich der Rocket Ron, dem ich in einem anderen Blogeintrag gegenüber dem Nobby Nic weniger Grip zugesprochen hatte, ganz energisch in den nassen und sehr tiefen Boden. Dieser Eindruck hat sich auch bei den Abfahren gefestigt, wo das Vorderrad stets sehr gut kontrollierbar blieb. Und das Spark ist an steilen Anstiegen exzellent zu fahren, die Front bleibt unten und solange die Kraft reicht, gibt es kein Halten.
Nach der Schlammschlacht, die ich übrigens trotz eines Platten und zwei Stopps an einer Verpflegungsstelle als 58. von 284 in der Kategorie und als 95. von 430 overall beendet habe, war es die allergrößte Herausforderung Bike und Biker wieder einigermaßen sauber zu bekommen.
Mehr Informationen zur Strecke, Rennergebnisse, Bilder usw. unter www.sellarondahero.com.
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