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Vinschgau: St. Martin im Kofel mit Abfahrt über Sonnenberg Trail

Die MTB-Tour startet am Dorfeingang von Latsch (großer Parkplatz gegenüber der Seilbahn), dort folgt man dem Radweg in Richtung Meran. Nach rund 3,5 Kilometern kommt man nach Kastelbell, am Tourismusbüro fährt man vom Radweg ab auf die Hauptstraße in Richtung Meran. Nach 200 Metern biegt man links in die Fraktionsstraße nach St. Martin (braune Beschilderung Trumsberg, St. Martin) ab. Für ein paar weitere hundert Meter können die Beine noch geschont werden. Dann geht es recht steil aufwärts, auf einer Strecke von 11 Kilometern sind fast 1.200 Höhenmeter zu bewältigen. 

Höhenmeter, die sich lohnen! In St. Martin angekommen, ist man wunderbar aufgewärmt, kann die herrliche Aussicht über den Mittelvinschgau, tief in das Martelltal, auf sich wirken lassen. Die Seilbahn schafft die 1.100 Höhenmeter von Latsch hoch übrigens in 8 Minuten. Dieses Angebot nutzen vor allem abfahrtsorientierte Biker, für die wir aber nur einen kurzen Seitenblick übrig haben.  

In St. Martin starten ganze 4 Trails
Die Qual der Wahl
Vier Trails für die Abfahrt ins Tal stehen in St. Martin im Kofel zur Auswahl. Der Sonnenberg Trail (oder auf gut Deutsch: Montesole Trail) wurde im Bike Magazin als "der Schönste Trail der Alpen" bezeichnet. Das macht die Auswahl leichter, denn wer möchte nicht den schönsten Trail der Alpen in seinem Fahrtenbuch stehen haben. 

Bevor wir in den Trail abbiegen können, müssen wir allerdings ein Stück des Weges zurück, gut einen Kilometer, dann geht es gut sichtbar beschildert rechts ab auf den Trail. Das erste Teilstück ist ein breiter Weg, gespickt mit losem Geröll, etwas steil aber unspektakulär, etwas zum warm werden.
Gut sichtbare Beschilderung
Nach zwei Querungen der Straße zeigt der Sonnenberg Trail aber seine Zähne. Durch den knochentrockenen Föhrenwald geht es wurzelig, sehr verblockt und steil zu Tal. Hier hat wohl seit der Errichtung des Trails, der im Vinschgau spärliche Regen, ganze Arbeit geleistet und den mit S2 ausgeschilderten Trail beinahme zu einem S4 gemacht. An einigen Stellen gilt entweder "Augen zu und durch" oder Absteigen. Letzteres empfiehlt sich besonders für Fahrer von Hardtails oder Racefullys ohne Protektoren, ein Sturz endet unweigerlich auf den nackten Steinen. 

Die von den Trail-Shapern eingesetzten Gitterbetonsteine nehmen der Erosion nur teilweise die Kraft. Im Wald wurden auch einige Anleger und Absprungrampen verbaut. Der Spielplatzcharakter bringt auf diesem steilen Abschnitt aber wenig, zu fordernd ist dieser, die Schlüsselstellen erfordern höchste Konzentration. So geht das, bis sich der Wald lichtet und der Trail nach ca. 200 Höhenmetern Angstschweiß in den Güterweg nach Ratschill mündet. Dort folgt man dem Weg links leicht bergauf bis zur Einmündung in die nächste Trailpassage (Beschilderung vorhanden). 

Flowiger Abschnitt ...
... auf den Annaberger Böden
Diese Passage ist flüssiger und spaßiger zu befahren und nur wenige Stellen sind noch verblockt. Nach weiteren gut 200 Höhenmeter breiten sich die Annaberger Böden weit und sonnig vor uns aus. Der K(r)ampf hat eine Ende und es geht sehr launig über schmale Wege durch Wiesen und Strauchwerk bis zur Hängebrücke. Nach 7 Kilometern und beinahe 1.200 Höhenmetern findet die Trailhatz in der Fraktion Tiss ihr Ende. Von dort  geht es über Asphalt zurück nach Latsch. 

Fazit: 15 Kilometer und 1.200 Höhenmeter im Anstieg werden auf 7 Downhill-Trailkilometern verfeuert. Diese sind nicht ohne, vor allem im oberen Drittel sehr verblockt und sicher nicht für jedermann fahrbar. 





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