Direkt zum Hauptbereich

MTB: Endlich kommt wieder Leben in die Laufraddiskussion

Die Laufraddiskussion schien in der MTB-Welt abgeschlossen. Friede war eingekehrt, fast jeder Mountainbiker hatte sein ideales Bike gefunden und wurde von seinen Kollegen akzeptiert. Nicht einmal die "Bereicherung" durch die aufgeblasenen Fatbikes (laut Aussage des Chefredakteurs des Bike Magazins "ein Witz"), der 650B Hype oder die Spekulationen um  B+ (zuerst 3 Zoll breite Reifen, dann 2,8 Zoll und jetzt anscheinend Trend zu 2,5 - 2,6 Zoll Reifenbreite) konnten die Diskussion noch befeuern. 

Auch ich hatte im Oktober 2014 lediglich als Randnotiz über das damals neue B+ Format geschrieben und die Potenziale aufgezeigt. Und schon in meinen Beiträgen vom April 2014 und September 2014 habe ich endgültig meinen Frieden mit den unterschiedlichen "Standards" gemacht. Ganz nebenbei fällt mir ein, laut Wikipedia ist ein Standard "eine vergleichsweise einheitliche oder vereinheitlichte, weithin anerkannte und meist angewandte (oder zumindest angestrebte) Art und Weise, etwas herzustellen...". Laut dieser Definition gäbe es folglich gar keinen Laufradstandard bei MTB, bei sechs verschiedenen Systemen wären das eher Laufradkonzepte. Diese sind in o. g. Quelle wie folgt definiert "Konzept ... bezeichnet in der deutschen Alltagssprache einen vorläufigen, nicht bis ins Detail ausgeführten Plan" (!). 

Zum Glück kommt jetzt wieder etwas Leben in eine Diskussion, die beinahe vergessen schien. Der menschliche Erfindungsgeist hat uns wieder eine bahnbrechende Innovation in Form eines neuen und begehrenswerten Mountainbikes beschehrt. Big is beautyful galt ja schon für die 29er. Details wurden auf folgender Webseite bekannt gegeben und die MTB-Wunderwaffe findet auch in anderen Foren, Magazinen und auf Facebook große Verbreitung. Das 39 Zoll Bike glänzt durch sensationelles Abrollverhalten über Hindernisse, sagenhaften Grip durch die große Aufstandfläche der Reifen, fantastische Laufruhe und Sicherheit bergab und einen Wow-Effekt, der alle anderen MTB in den Schatten stellt.
Der 39er
Jetzt wo das Geheimnis gelüftet und die Nachricht nicht mehr aufzuhalten ist, muss ich gestehen, auch ich habe bereits Ende November 2015 erste Tests durchgeführt und mich von der Überlegenheit des neuen Standards überzeugt. Siehe nachfolgendes Bilddokument.

Handling noch gewöhungsbedürftig

FAZIT: Die Evolution des Mountainbikens geht weiter. Spannend dabei sind nicht nur die Touren, das Landschaftserlebnis und das Lebensgefühl Mountainbike. Auch die Herausforderungen der Technik müssen angenommen werden. Freue mich auf eure Kommentare zu meinem - diesmal etwas  wenig ernsthaften - Beitrag.



Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Technik: MTB-Schaltungen Übersetzung 1x12 vs. 2x11

Sieht man sich in den Fachgeschäften um, stellt man fest, dass kein einziges Mountainbike der Mittel- oder Oberklasse in der Erstausrüstung mehr mit 2fach Kurbel bestückt ist. Nur im untersten Einstiegsbereich finden sich noch MTBs mit 2fach Kurbeln, nach einer 3fach Kurbel muss man schon sehr lange suchen. Letztere gibt es ausschließlich im Billigsegment, wo Schaltungen von Citybikes u. ä. an Rädern verbaut werden, die den Namen MTB nicht verdienen. Auch bei den Versendern finden sich 2fach Schaltungen äußerst selten, nicht einmal in der Einstiegsklasse werden sie noch verbaut.  Im Wettbewerb um den technischen Fortschritt hat besonders der US-Hersteller SRAM, zuerst mit seinem Produkt XX, mit ursprünglich 2x10 Gängen, den 3fach Schaltungen den Garaus gemacht. Dann kam SRAM mit der XX1 Eagle, zuerst mit 1x11 und dann mit 1x12 und hat den Wettbewerb wieder neu entfacht. Der Platzhirsch Shimano musste jeweils nachziehen und hat teilweise Marktanteile in der Erstausrüstung verloren. Dies

MTB Schaltungen: Übersetzung 3x11 vs. 2x11 vs. 1x11

Schon vor beinahe vier Jahren hatte ich hier im Blog die Frage gestellt, " Welche Schaltung für mein Bike: XTR oder XT, XX/X0 oder X9? ". Ausgegangen war ich damals vom Verbau der Schaltungen auf 26 Zoll Mountainbikes. Die 29er standen noch vor ihrem Durchbruch, 27,5 Zoll (650B) war noch unbekannt, es gab noch keine 11-fach Ritzel und auch die SRAM XX1, mit einem einzigen Kettenblatt, war noch nicht geboren.  Also haben sich inzwischen einige Voraussetzungen geändert, um zu bewerten, welches nun die "richtige" Schaltung/Übersetzung für das MTB ist. Dabei gehe ich immer noch von der Frage aus, welche Touren ich unternehmen, welche Strecken man bewältigen möchte. Dies ist entscheidend dafür, wie breitbandig die Übersetzung sein soll. Will ich ein Crosscountry-Rennen bestreiten, nutze ich mein MTB vorwiegend für kurze Feierabendrunden? Welche Steigungen möchte ich bewältigen, fahre ich viele Flachstrecken, Forst- und Radwege? Bin ich eher abfahrtsorientiert und

Biketest: Trek Procaliber 9.7 - Praxistest nach einem Jahr

Vor etwa einem Jahr habe ich nach einem Allround-Hardtail für meine Tochter gesucht, das sowohl als Sportgerät für CC Rennen, als auch für längere Touren  geeignet sein sollte. Nachdem die meisten Neuräder ab dem Modelljahr 2019 lediglich mit 1x12 Schaltung ausgestattet waren, ist die Wahl schließlich auf ein Trek Procaliber 9.7 aus dem Vorjahr in Rahmengröße S - laut Hersteller geeignet für Körpergrößen von 153 bis 167 cm - gefallen. Trek Procaliber 9.7 - Modelljahr 2018 Die Ausstattungsmerkmale sind: Carbonrahmen mit innenlaufenden Schaltzügen, Gabel Rock Shox Reba RL 100 mm Federweg, Schaltgruppe Shimano XT 2x11 Gänge, Kurbel Race Face Next R 36/26T, Kassette Shimano Deore XT 11-42, Bremsen Shimano MT500, Carbon-Sattelstütze, Vorbau, Lenker und Sattel von Bontrager, Original-Laufräder DT Swiss M1900, Reifen Bontrager XR2. Gewicht laut Hersteller 11,06 Kg.  Shimano Deore XT - bewährter Antrieb Als Vorjahresmodell war das Trek Mountainbike preisreduziert und den