Wenn man im sommerlichen Grödner Tal zu Besuch ist und ein paar Stunden Zeit hat, hat man die Qual der Wahl, wohin eine schnelle MTB Tour führen soll. Die Alternativen sind schier endlos, auf die Raschötz, die Seceda, zum Grödner Joch, zum Sellajoch, durch die Steinerne Stadt, auf Ciampinoi oder auf die Seiser Alm. Jede Tour für sich unvergleichlich und absolut lohnend.
Die verfügbare Zeit ist leider knapp bemessen, so fällt die Entscheidung zugunsten der Seiser Alm. Startend von St. Christina auf rund 1.400 Metern Meereshöhe geht es über die Asfaltstraße hoch nach Monte Pana (ca. 2 Kilometer, 250 Höhenmeter). Weiter geht es über eine breite Schotterstraße, anfangs immer noch recht steil, in Richtung Seiser Alm. Nach weiteren 3 Kilometern und 200 Höhenmetern biegt man links, bergauf in den Weg Nr. 531, ein. Dieser führt den Biker aus den Wäldern hinaus und eröffnet den Blick auf die Bergriesen Langkofel und Plattkofel und über die schier unendliche Weite der Seiser Alm.
Die unfassbare Weite der Seiser Alm |
Die Bergriesen Langkofel und Plattkofel |
Weitere drei Kilometer geht es meist ziemlich steil hoch, bis man auf einen kleinen Sattel kommt. Hier verzweigen sich die Wege und man könnte links sehr steil weiter zur Plattkofelhütte auffahren (oder schieben), rechts kommt man zur Williamshütte hoch und geradeaus zum idyllisch gelegenen Berggasthaus Zallinger (2.040 m) mit dazugehöriger Kapelle.
Zwischendurch etwas flacher mit Zeit zum Durchatmen und Genießen |
Die Entscheidung fällt leicht, ist doch ein formidabler Capuccino und ein famoser Apfelstrudel auf der Terrasse des Zallinger ein Muss, mit Blick auf die frühsommerlich grüne Natur der Seiser Alm.
Kapelle beim Zallinger (2.040 m) |
Nach dem Schmaus geht es in die Abfahrt über Tirler nach Saltria, dort folgen wir weiter abwärts kurz auf Asfalt, dann auf Schotter dem Bach durch das Jendertal (Weg Nr. 18). Bei der Abzweigung zu Weg 30A folgen wir diesem rechts bergauf in einem Gegenanstieg und dann meist flach mit einem kurzen Trailabschnitt bis Monte Pana. Von dort fahren wir wieder nach St. Christina zurück.
Fazit: Kurze, leichte und landschaftlich einmalige Tour durch eine traumhafte Kulturlandschaft. Vorbei an bewirtschafteten Hütten, saftigen Weiden mit stoisch wiederkäuenden Kühen und mit der allgegenwärtigen, kolossalen Bergkulisse der Dolomiten. Knapp 25 Kilometer und weniger als 1.000 Höhenmeter stehen nach der Tour auf dem Tacho. Kann auch als E-Bike Tour empfohlen werden, weil gut fahrbar und technisch unschwierig.
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