Die klassische Klammljoch-Runde ist eine doppelte Transalp im Eintages-Format. Über das Klammljoch in Richtung Norden und über den Stallersattel in Richtung Süden, vom Naturpark Rieserferner in den Nationalpark Hohe Tauern und zurück. Dabei überquert man zweimal die ehemalige italienisch-österreichische Grenze und zweimal den Alpenhauptkamm.
Als klassisch bezeichne ich die Tour in dem Sinne, dass man sie als Mountainbiker quasi schon mal gemacht haben muss. Die Strecke ist gespickt mit landschaftlichen Highlights, auf anstrengende Anstiege folgen leichte Abfahrten. Trails fehlen auf der Strecke allerdings vollkommen. Dadurch eignet sich die Tour auch für konditionsstarke MTB-Anfänger und E-Biker.
Gestartet wird in Bruneck auf 840 Metern Meereshöhe und man rollt etwa 20 Km sanft auf einem schönen Radweg, mal auf Asphalt mal auf Schotter, der Ahr entlang bis Sand in Taufers. Dort beginnt der eigentliche Anstieg und man folgt etwa 11 Kilometer der Landesstraße nach Rein in Taufers, das 800 Meter höher im Talschluss liegt.
Einkehr in der Knuttenalm |
Dort folgt man der Beschilderung Klammljoch und fährt, an der Kirche vorbei, - ab dem Parkplatz auf Schotter - bis zur Knuttenalm (1.811 m). Hier empfiehlt es sich, eine Rast einzulegen. Die Alm ist sehr schön geführt, mit einem tollen Angebot an Speisen und Getränken.
Tolle Karte |
Von der Alm geht es immer schön ansteigend weiter, knapp vier Kilometer auf Schotter am Klammlsee und an alten Unterständen des Militärs vorbei auf das Klammljoch (2.288 m). Hier steht noch der alte Grenzbalken, ungenutzt und hochgeklappt, der die Grenze zwischen Italien und Österreich markiert.
Hinterrrad in Italien |
Vorderrad in Österreich |
Klammljoch 2.288 m |
Hinter der Passhöhe beginnt gleich die Abfahrt, sanft auf Schotter in Richtung Arventalalm und durch das Arvental talauswärts. Sehenswert ist die Jagdhausalm, an der man vorbeikommt. Dieses Almdorf liegt auf rund 2.000 Metern Höhe und ist eine der ältesten Almen Österreichs. Sie besteht aus 16 Steinhäusern und einer kleinen Kapelle und wird aufgrund des Aussehens gerne als "tibetisches Dorf" benannt.
Jagdhausalm |
An einigen Almen vorbei geht es durch das Defreggental talauswärts, durch sinnlich duftende Zirbenwälder, bis zu einem Parkplatz. Ab hier geht es auf Asphalt weiter bis zur Einmündung in die Passstraße auf den Stallersattel. Acht Kilometer und gut 500 Höhenmeter sind dann wieder auf Asphalt bis zur Passhöhe zurückzulegen.
Die Abfahrt in das Antholzertal erfolgt über eine ampelgeregelte, einspurige Straße, die jeweils ab der vollen Stunde für 15 Minuten befahren werden kann. Am Antholzersee und am Biathlonzentrum vorbei geht es erst auf der Landesstraße und dann auf dem Radweg (Schotter) bis zur Pustertaler Radroute.
Diese führt, mit einigen kleineren Gegenanstiegen gespickt, der Rienz entlang talabwärts. Kurz vor Bruneck kommt man durch zwei beleuchtete Tunnels und die wilde Rienzschlucht, ehe sich diese plötzlich öffnet und den Blick auf die Stadt Bruneck freigibt - auf den Ausgangspunkt der Tour.
Fazit: Lange MTB Tour mit recht steilen Anstiegen, 94 Kilometer und 2.220 Höhenmeter wollen bewältigt, knapp sechs Stunden Fahrzeit sollten kalkuliert werden. Ohne technische Schwierigkeiten, viel auf Asphalt und gänzlich ohne Trails. Idealerweise mit einem agilen 29er Hardtail in Angriff zu nehmen. Alternativ auch mit E-Bike oder solidem Tourenrad gut fahrbar.
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