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Test: E-Bike Ghost Hybride Kato 6 AL

Schon in meinem letzten Beitrag hatte ich über den enormen Spaßfaktor geschrieben, der  Mountainbiker und Nicht-Biker zum E-Biken verlockt. Und um alle Missverständnisse auszuschließen, ich bleibe weiterhin meinem nagelneuen 29er Hardtail Scott Scale 910 und meinem 2015er Scott Genius 700 Premium treu. Trotzdem möchte ich den Bloglesern die positive Erfahrung anlässlich meines ersten nennenswerten E-Bike Tests nicht vorenthalten.
E-MTB Ghost Kato
Starker optischer Auftritt: Ghost Hybride Kato
Freundlicherweise vom Ghost Importeur für Italien zur Verfügung gestellt, konnte ich das brandneue und superheiße Ghost Hybride Kato 6 AL testen. Befeuert wird das Hardtail vom neuen Shimano Steps 8000 Mountainbike Motor. Das leichte und kompakte Aggregat bietet richtig Schub. Dieser fällt sehr harmonisch und progressiv aus, kommt beim Antritt entschieden, aber nicht zu brutal zur Sache und fällt, nach Überschreitung der Geschwindigkeit von 25 Km/h oder der Verminderung des Pedaltrittes, nicht durch abruptem Leistungsabfall oder unangenehme Bremswirkung auf. 
Shimano Motor am Ghost Kato
Voller Schub bis 25 Km/h, darüber völlig antriebsneutral
Die Antriebseinheit harmoniert wunderbar mit der Shimano Deore XT Di2 Schaltung. Mit der linken Hand bedient man die Schalter für die Tretunterstützung (3 Stufen: Eco, Trail, Boost sowie eine Schiebehilfe), mit der rechten Hand die elektrisch gesteuerte 11fach Schaltung (11-42 Zähne). Alles perfekt integriert und wie aus einem Guss.
Mountainbike, E-Bike
Testobjekt Ghost Hybride Kato 6 AL
Der stabile Alu-Rahmen fährt auf massigen 27,5 Zoll Plusreifen in Breite 2.8 von Schwalbe. Diese Reifen können mit 0,8 - 1 bar Druck gefahren werden und bügeln im groben Geläuf schon sehr viel Unebenheit weg, den Rest erledigt an der Front die hervorragende Fox 34 Float mit 130 mm Federweg. Bergab gibt die absenkbare Sattelstütze zusätzliche Sicherheit.

Im Uphill-Trail sind Steigungen machbar, die man kaum für möglich halten möchte. Dreißig Prozent Steigung? Geht! Und das schafft nicht nur ein Modellathlet, sondern auch ein Jedermann! Die breiten Pneus bieten hinten exzellente Bodenhaftung und das Vorderrad bleibt auch dort, wo es hingehört. Lediglich beim Überfahren von Stufen braucht es etwas Fahrgefühl und einiges Fahrkönnen. Dort kann es nämlich sein, dass das Hinterrad zwar durch die dicken Reifen abgefedert, dann aber  hochkatapultiert wird. In genau diesen Situationen wäre ein gefederter Hinterbau ein zusätzliches Plus, ist generell aber nicht notwendig.
MTB, E-Bike, Uphill Trail
Steiler Uphill-Trail ganz leicht
Die Reichweite des Akkus (500 Wh) soll gut für  mindestens 1.500 Höhenmeter bei maximaler Unterstützung (Boost) sein. Das hängt letztlich aber immer vom Fahrergewicht und Fahrverhalten, von der Strecke, der Temperatur und weiteren Faktoren ab.

Für das Top-Modell Ghost Hybride Kato 6 AL müssen 4.399 Euro über den Ladentisch. Der Preis für das Einstiegsmodell Hybride Kato 2 AL liegt bei recht zugänglichen 2.299 Euro, dafür gibt es nur den Shimano Steps 6000 Motor mit 400 Wh Batterie, 120 mm Federweg an der Front, Shimano 9 Gang Schaltung und keine Plus-Bereifung.

Fazit: E-biken macht Laune, mit dem Sorglos-Paket von Ghost ist ein Aha-Erlebnis inklusive breitem Grinsen garantiert. Mit dem Hybride Kato 8 AL verlieren steilste Anstiege ihren Schrecken und durchbrechen selbst wenig Trainierte locker die 1.000 Höhenmeter Schallmauer.
E-MTB als Spassgarantie
Fahrerlebnis mit Spaßgarantie



Kommentare

  1. Danke für diesen Bericht! Ich möchte einen Mountainbike Tour mit meinen Freunden machen, aber ich wegen Verletzung habe konnte ich das ganze Jahr nicht so viel trainieren wie die anderen. Wir mussten unsere Reise schon einmal verschieben.. Dann wurde mir ein E-Bike vorgeschlagen, ich glaube auch mit ein bisschen Assistenz wäre es mir kein Problem! Ich war schon in ein Paar Bike-Läden, aber ich finde es sehr hilfreich Erfahrungen von anderen zu lesen und hören. Danke dafür

    Mit freundlichen Grüßen, Sebastian

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