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Südtirol: Sellaronda reloaded

Schon vor fünf Jahren hatte ich einen Beitrag über die Sellaronda auf dem Mountainbike mit Liftunterstützung geschrieben. Die Leser dieses Blogs wissen, dass ich mir normalerweise meine Höhenmeter selbst erstrample, trotzdem habe ich mich in diesem Jahr mit Freunden wieder auf den Weg gemacht. Ein Update lohnt sich, weil sich auf der Tour einiges geändert hat. 67 Kilometer und 750 Höhenmeter stehen bei der Variante im Uhrzeigersinn auf dem Programm, demgegenüber stehen 4.000 Höhenmeter Trailvergnügen bergab. Je nach Lust und Kondition lässt sich die Tour jetzt auf einigen Nebenstrecken nach Belieben erweitern. Für den kraftsparenden Trailspaß müssen aber 46 Euro für das Liftticket über den Tresen.
Grödner Joch in Richtung Corvara
 
In Wolkenstein parkt man auf dem Parkplatz am Ortsende in Richtung Grödner Joch, von hier fährt man zuerst kurz talauswärts und dann hoch zur Umlaufbahn Dantercepies. An der Bergstation angekommen, muss man sich entscheiden. Auf der Seite von Dantercepies kann man einen Flowtrail bis zurück zur Mittelstation mitnehmen - als netten Einstieg - oder man fährt direkt in die erste Abfahrt auf der Tour, in einen flowigen Trail bis zum Grödnerjoch. Ab hier geht es auf einem recht spaßigen Trail, der erst in den letzten Jahren entstanden ist, weiter nach Kolfuschg und weiter nach Corvara. 
Unterwegs nach Pralongia
Dolomitenpanorama mit Sassongher und Grödner Joch
Dolomitenpanorama mit Praloniga und Sella
 
Diesen besonders bei Skifahrern bekannten Ort quert man und an der Straße zum Campolongopass fährt man mit der Kabinenbahn auf den Col Alto. An der Bergstation hat man einen wunderbaren Ausblich auf die Dolomiten. Die Sellaronda für Biker ist beschildert und man folgt diesen Schildern, eine kleine Variante über einen Wurzeltrail kann man einbauen, indem man nicht direkt über den Weg abfährt, sondern kurz bergauf über den kleinen Hügel drüber. Danach nimmt man den Aufstieg mit einem Sessellift. In stetigem Auf und Ab geht es von hier auf breiten Kieswegen weiter nach Pralongia und dann auf netten Trails zum Campolongopass. Dort quert man die Passstraße und fährt weiter hoch mit einem Sessellift, dann über einen schönen, aber teilweise recht tückischen, Trail bis hinunter in den kleinen Skiort Arabba.
Jump!...
... vier Mountainbiker ...
... vier unterschiedliche ...
... Styles!
 
Hier quert man die Passtraße zum Pordoi und fährt zur Seilbahn Porta Vescovo. Diese katapultiert die Biker auf den höchsten Punkt der Tour, auf 2.471 Meter Höhe. Beeindruckend ist hier der Blick auf die atemberaubende Marmolada und auf den Fedaia Stausee. Ab hier geht es über grobe Schotter- und Geröllwege (aktuell wird ein neuer Trail gebaut) hinab bis zum Saletei Lift. Am Pordoi sind einige nette Flow-Trails entstanden und es bietet sich eine Befahrung derselben an, indem man ein - zwei zusätzliche Fahrten mit dem Sessellift einschiebt. 
Hoch über Arabba
Vor der Marmolada
Vom Pordoi bis hinab nach Canazei führt ein wunderschöner  Panorama-Trail, nicht ganz leicht zu fahren, im Wald über Wurzeln und oft durch Matsch und daher meist ziemlich rutschig. In Canazei folgt man dem Radweg bis Campitello und nimmt die Bahn auf den Col Rodella. Hier, im Angesicht des majestätischen Langkofel, geht es schwungvoll hinab zum Sellajoch, zuerst über Naturtrails und dann über schöne, neu gebaute flowige Trails bis Plan de Gralba. Auch hier sind zwei neue Trails entstanden, ein Flowtrail für die Familie und ein Northshore Trail für Könner.Sofern die Zeit reicht, kann man auch diese noch mit dem Liftticket mitnehmen.
Unter dem Langkofel
Letzte Abfahrt nach Wolkenstein
 
Auf einem Weg entlang der Skipiste geht es rasant zurück zum Parkplatz in Wolkenstein, zum Ausgangspunkt der Tour.

Fazit: Die Tour ist durchgängig beschildert und für Könner eine spaßige Tagestour. Mit dem Einbau einiger Varianten schafft man bis zu 5.000 Höhenmetern bergab und muss dafür nur knapp 1.000 Höhenmeter bergauf. Für Einsteiger teilweise etwas schwierig, aber machbar, wenn ein Guide oder ein erfahrener Biker dabei ist. Der Blick auf die Dolomitenlandschaft lohnt sich während der Tour - grandios!


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