Das Thema Technik beschäftigt mich, seit ich mich auf zwei Rädern fortbewege. Dabei habe ich schon viele Trends kommen und auch wieder gehen sehen. Auch mit dem Thema Schaltung für Mountainbikes hatte ich mich schon öfters auseinandergesetzt, das letzte Mal 2015, seitdem hat sich wieder viel getan.
Damals ging es noch um die Frage 3x11 vs. 2x11 vs. 1x11. Zwei Jahre später, im Jahr 2017 habe ich mich beim Kauf meines Scott Scale 910 - auch aufgrund meiner breitbandigen Nutzung - für 2x11 entschieden, seit 2019 gibt es im Fachhandel bei Bikes einer bestimmten Klasse kaum mehr eine andere Option als 1x12.
Mein Scott Scale 910 fährt sich auch nach vier intensiven Jahren der Nutzung noch super, die Shimano XT schaltet auch nach über 8.000 Kilometern sahneweich und erst nach all diesen Kilometern habe ich Kette und Ritzelpaket ersetzt. Einen Wechsel auf 1x12 habe ich nie ins Auge gefasst.
Macht eine Schaltung aber Probleme oder müssen durch Verschleiß ohnehin mehrere Schaltelemente ersetzt werden, dann macht ein Wechsel auf 1x12 durchwegs Sinn. Einerseits reichen die Bandbreiten der neuen 1x12 Schaltungen mit 10/51 Zähnen bei Shimano oder 10/52 bzw. 11/50 bei SRAM aus, andererseits wird ein MTB auch von einigem Balast befreit und wirkt auch optisch leichter. Und nicht zuletzt, durch den Wegfall des Umwerfers und eines Schalthebels inklusive der Züge, verschwindet auch ein anfälliges Bauteil.
Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen habe ich zuletzt das Trek Procaliber 9.7 meiner Tochter auf 1x12 umgebaut. Nach einigen gröberen Kettenklemmern hatte ich entdeckt, dass ab Werk der Schalthebel für den Umwerfer für eine Dreifachschaltung ausgelegt war und nur mittels der Begrenzer auf 2fach angepasst war. Anfangs passte alles noch gut, sorgte aber nach einiger Zeit wiederholt für Abwürfe hinter das kleine Kettenblatt, mit unschönen Lackschäden am Rahmen, schmierigen Händen bei mir und Tränen in den Augen meiner Tochter, wenn der Abwurf bei einem CC-Rennen passierte.
Darum ist die Entscheidung, das an sich tolle Trek auf 1x12 umzubauen, leicht gefallen. Meine erste Wahl wäre natürlich Shimano XT gewesen, aber anscheinend gibt es größere Lieferengpässe für die Schaltgruppen von Shimano, außerdem hätte der Freilaufkörper auf Microspline gewechselt werden müssen. Und so musste als Alternative die SRAM GX herhalten, allerdings mit dem NX-Ritzelpaket mit 11/50 Zähnen, damit der bestehende Freilaufkörper genutzt werden kann. In Verbindung mit einem 32er Kettenblatt wird die Bandbreite für Cross Country und Touren ausreichen.
Leichte Optik durch 1x12 |
Fazit: Ein Umbau auf 1x12 wertet ein Bike optisch auf, ist aber nicht zwingend notwendig, wenn die 2x11 Schaltung perfekt funktioniert. Wird aber ein Wechsel mehrerer Schaltelemente notwendig, dann lohnt sich ein Umstieg auf jeden Fall. Kostenpunkt ca. 300 Euro.
Ich bin mit meinem Letzten Rad auch auf SRAM X01 Eagle umgestiegen (kommend von 3 x 9 !) es ist echt soo geil. Ich vermisse lediglich die Möglichkeit mehrere Gänge schwerer zu schalten wie bei Shimano.
AntwortenLöschenHallo Hubert,
AntwortenLöschendie erwähnten 8000km mit der gleichen Kette sind wirklich bemerkenswert. Weder mit meiner Shimano XT 3x10, noch mit meiner Sram 1 x 11/12 Schaltung komme ich auch nur annähernd auf solche Laufleistungen mit ein und derselben Kette.
Bereits nach ca. 1500km waren die Ketten in der Regel so weit gelängt, dass der Schaltkomfort deutlich nachließ und ich eine neue Kette einsetzen musste.
Interessant hierbei: Die Längung lag hier immer noch knapp unterhalb der empfohlenen Verschleißgrenze von 0,75mm pro 10 Kettenglieder. Und das bei „normalem Gebrauch „ in nicht alpinem Gelände bei wahrscheinlich deutlich weniger Höhenmetern als bei Dir.
Viele Grüße, Michael
Dazu muss ich sagen, dass ich noch nie eine Kette gewechselt habe, weil sie gelängt war. Ich wechsle eine Kette erst, wenn das ganze Ritzel fällig ist, weil die gelängte Kette und das abgenutzte Ritzel gut harmonieren. Außerdem schmiere ich fleißig, das hat möglicherweise auch eine Auswirkung auf die Haltbarkeit.
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