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Biketest: Scott Scale 910 - Modelljahr 2017

Das SCOTT Scale wurde für 2017 komplett überarbeitet. Das Bike profitiert von den Erfahrungen im Rennzirkus. Die Geometrie mit einem Lenkwinkel von 69,5 Grad und einen Sitzwinkel von 73,6 Grad verspricht ein laufruhiges und antriebsstarkes Mountainbike. Der komplette Shimano XT Antrieb und Syncros Komponenten vereinen sich in diesem Hardtail zu einem harmonischen Ganzen. Und wieder wartet Scott mit einigen Innovationen auf, wie z. B. dem SDS2 für guten Komfort bei gleichzeitig hoher Rahmensteifigkeit, neuen Bremsaufnahmen an den Streben des Hinterbaues und Boost Standard für die Naben. Ein Fahrtest wird über den Praxisnutzen Aufschluss geben.

Scott Scale 910 Modelljahr 2017
Scott Scale 910
Aber erst zu den harten Fakten des Scott Scale 910:


Rahmen: Scale 3 Carbon HMF BB92,  Boost 148x12mm, SDS2, interne Kabelführung
Gabel: Fox 32 Elite Air, 15x110mm Steckachse, Rideloc
Steuersatz: Syncros Tapered 1.5" - 1 1/8"
Schaltwerk: Shimano XT RD-M8000 SGS DM / Shadow Plus / 22 Speed
Umwerfer: Shimano XT FD-M8020-D / side swing
Schalthebel: Shimano XT SL-M8000-I / Rapidfire Plus 2 way release
Bremsen: Shimano XT M8000 Disc 180/F und 180/R mm SM-RT64 CL Rotor
Kurbelgarnitur: Shimano XT FC-M8000-B2 / Hollowtech 2  34x24
Kassette: Shimano XT CS-M8000 / 11-42
Lenker: Syncros Aluminium Flat / 9° / 720mm Syncros Pro lock-on grips
Vorbau: Syncros XR1.5 -8° Aluminium Top Cup 31.8mm
Laufräder, Felgen und Naben: Panchowheels, Steckachse vorne und hinten
Reifen vorne und hinten: Schwalbe Rocket Ron EVO / 2.25 127EPI Kevlar Bead / Tubeless Easy Sattelstütze: Ritchey WCS Carbon 31.6 x 400mm
Sattel: Syncros XR1.5 / Titanium rails

Gewicht: 10,40 Kg ohne Pedale - nachgewogen nach den oben in fett dargestellten Tuningmaßnahmen inkl. Pedale, Flaschenhalter und Ersatzschlauch exakt 10,70 Kg in Rahmengröße M
Scott auf der Waage
Gewicht Scott Scale 910 fahrbereit
Habe das Bike wieder beim Händler meines Vertrauens Sanvit erstanden. Dieser hat mich, wie immer, gut beraten und die von mir gewünschten Umbauten vorgenommen. Habe die originalen und eher schmal ausfallenden Synchros Laufräder mit 28 Speichen gegen einen Satz 1.790 Gramm leichter Panchowheels Vibe Enduro mit 32 Speichen (Felgenbreite 30 mm, Maulweite 25 mm) getauscht. Ebenso habe ich statt der 160 mm Bremsscheibe am Heck eine 180 mm Bremsscheibe einbauen lassen. Die originale Synchros Sattestütze habe ich mit einer Ritchey WCS Carbon Sattelstütze ersetzt, dem Komfort und dem Gewicht zuliebe.

Wie fährt sich das Scott Scale 910 auf den Trails?

Der erste Eindruck beim Fahrtest ist sehr gut, alles befindet sich am Cockpit am gewohnten Platz. Sei es der bewährte Hebel, um die Federgabel in zwei Stufen entweder straffer einzustellen oder zu blockieren oder die XT-Schalt- und Bremshebel sind vertraut und leichtgängig zu bedienen. Positiv hervorzuheben sind die neuen Griffe von Scott/Synchros. Diese sind nicht mehr so spröde wie jene an den Vorjahresmodellen, die ich durch die Bank austauschen musste. Die neuen Griffe fallen zwar relativ dünn aus, jedoch ist durch die verwendete Gummimischung ein angenehmer Grip und eine leichte Dämpfung von Schlägen wahrnembar.

Bergauf klettert das Bike freudig und spurtstark, hebt auch in den extremen Steigungen das Vorderrad nicht hoch, sondern bleibt immer sehr gut fahrbar. Die XT von Shimano ist gewohnt leichtgängig, der neue "Sideswing"-Umwerfer arbeitet schnell und präzise. Mit dem Klettergang 24x42 sind auch sehr steile Rampen über 25 Prozent zu schaffen, zumindest solange das Hinterrad genügend Grip aufbaut und die Kräfte reichen.
Fahrtest Scott Scale Uphill
Scott Scale 10 mit tadellosen Klettereigenschaften
Bergab ist das Scott seinem Versprechen treu. Durch den relativ flachen Lenkwinkel liegt das Bike sehr ruhig, überzeugt durch gute Kontrolle und Spurtreue. Die Lenkung ist durch den kurzen Vorbau sehr direkt. Auch in engen Spitzkehren ist das MTB wendig, dazu tragen die kurzen Kettenstreben genauso bei, wie die insgesamt sehr gute Balance des Mountainbikes. Die recht geringe Sattelüberhöhung macht eine Sattelabsenkung obsolet, der Schwerpunkt des Fahrers bleibt immer schön hinter dem Lenker. Auch die von mir vorgenommenen Modifikationen tragen sicherlich zu einem noch besseren Fahrgefühl bei. Erstens sind die 180er Bremsscheiben eine Bank, die entschieden und kompromisslos mit stets exaktem Druckpunkt verzögern. Zweitens machen sich auch die breiteren Felgen bemerkbar, der Reifen liegt satt in der superstabilen Felge und liefert einen hervorragenden Kontakt zum Terrain. Der XT Umwerfer hält die Kettenspannung gut und es sind kaum Klappergeräusche hörbar. Die (noch neuen Reifen) tun ihren Dienst ganz ordentlich, sobald sie verschlissen sind, kann ich mir sehr gut vorstellen, leichte 2.35er oder 2.40er aufzuziehen.
Trail, Test
Scott Scale 10 - jetzt geht's in den Trail!
FAZIT: Scott ist nicht für seine Schnäppchenpreise bekannt, sondern für hochwertige und durchdachte Mountainbikes. Beim Scale habe ich ganz bewusst nicht die High-End Versionen Scale RC oder Scale Ultimate gewählt, denn ich benötige ein Allround-Sorglos-Bike, wo nicht um das letzte Gramm Gewicht gefeilscht wird. Für das Scale 910 müssen 3.599 Euro über den Ladentisch, exklusive der vorgenommenen Umbauten.



Kommentare

  1. das klingt wirklich verlockend! ich bin gerade an einem gebrauchten 2017 dran, ich wollte dich fragen, ob du nach wie vor so zufrieden bist mit dem bike. was mich v.a. interessieren würde, ist die haltbarkeit des carbon-rahmens (bin bisher nur alu gefahren). wie sind deine erfahrungen nach 3 jahren? lg, rainer

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  2. Hallo,
    ich hatte bisher trotz intensiver Nutzung überhaupt keine Probleme mit dem Scott. Natürlich gibt es ein paar kleine Gebrauchsspuren und Kratzer, aber der Rahmen hält - da habe ich gar keine Bedenken - wohl auch noch weitere 5 Jahre. Das 2012er Carbon-Spark fährt meine Frau, auch das ist noch top. Wenn jemand auf das Bike achtgibt und es nicht schlecht behandelt, dann ist es eine Bank.
    LG, H

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  3. danke für die schnelle und positive antwort! lg, rainer

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