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Biketest: Trek Procaliber 9.7 - Praxistest nach einem Jahr

Vor etwa einem Jahr habe ich nach einem Allround-Hardtail für meine Tochter gesucht, das sowohl als Sportgerät für CC Rennen, als auch für längere Touren  geeignet sein sollte. Nachdem die meisten Neuräder ab dem Modelljahr 2019 lediglich mit 1x12 Schaltung ausgestattet waren, ist die Wahl schließlich auf ein Trek Procaliber 9.7 aus dem Vorjahr in Rahmengröße S - laut Hersteller geeignet für Körpergrößen von 153 bis 167 cm - gefallen.

Trek Procaliber 9.7 - Modelljahr 2018

Die Ausstattungsmerkmale sind: Carbonrahmen mit innenlaufenden Schaltzügen, Gabel Rock Shox Reba RL 100 mm Federweg, Schaltgruppe Shimano XT 2x11 Gänge, Kurbel Race Face Next R 36/26T, Kassette Shimano Deore XT 11-42, Bremsen Shimano MT500, Carbon-Sattelstütze, Vorbau, Lenker und Sattel von Bontrager, Original-Laufräder DT Swiss M1900, Reifen Bontrager XR2. Gewicht laut Hersteller 11,06 Kg. 

Shimano Deore XT - bewährter Antrieb

Als Vorjahresmodell war das Trek Mountainbike preisreduziert und den Rabatt habe ich in einen Satz der schönen Bontrager Kovee Pro TLR Carbon-Laufräder investiert, die mit ihren 1.500 Gramm und der tollen Optik eine verdiente Aufwertung für das MTB darstellen. Außerdem wurde das Bike auf Schlauch umgerüstet. 
Bontrager Kovee Pro TLS - zuverlässige und schöne Carbonfelgen

Vom 2019er bzw. 2020er Modell unterscheidet sich das Procaliber 9.7 lediglich durch die Schaltgruppe - bei diesen Modellen ist die SRAM NX Eagle 1x12 verbaut - sowie durch die Farbvarianten. Laut Werksangabe soll das Bike mit dieser Ausstattung 10,95 Kg auf die Waage bringen. Ich hatte das Bike auch anderen Optionen gebenübergestellt, wie etwa dem Cube Reaction C:62 oder dem Mitfavoriten Bulls Bushmaster RS 29 aus dem Fachhandel und anderen 2.000 Euro Bikes aus dem Versandhandel.

Nach einem Jahr der Nutzung des Trek Procaliber 9.7 Modelljahr 2018, nach etwa 20 CC Rennen, unzähligen Touren in den Südtiroler Bergen und über 2.000 Km Laufleistung, hat sich das Trek als sehr zuverlässiger und unkomplizierter Begleiter entpuppt. Die Aufrüstung mit den Carbonfelgen hat sich bewährt und ist nicht nur eine optische Aufwertung, sondern diese spart auch Gewicht. Nach der Montage von Tacho, Flaschenhalter, Pedalen und kleiner Satteltasche (nur für Touren) wiegt das Bike fahrbereite 11,6 Kg.
Das Trek Procaliber 9.7 hat seine Feuerprobe längst bestanden

Das Bike fühlt sich sehr spurtstark und steif an, der IsoSpeed-Entkoppler im Carbonrahmen schenkt dem MTB einen Hauch von Komfort am Hinterbau, indem die gröbsten Schläge dezent gefiltert werden. Bei einem Lenkwinkel von 69,5 Grad ist das MTB überaus spurtreu und trotzdem wendig auf verwinkelten Trails. Die serienmäßigen Bontrager Reifen in Größe 29x2,2 bauen breit auf den Felgen, rollen leichtfüßig und bieten einen sehr guten Kurvenhalt unter allen Streckenbedingungen.
Der Iso-Speed Entkoppler filtert Erschütterungen und Vibrationen

Fazit: Außer dem, der Laufleistung angemessenen, Ersatz der Bremsbeläge sind bisher - trotz der nicht gerade schonenden Verwendung - keine Probleme am MTB aufgetreten. Um das an sich tolle Bike zu adeln, hätte Trek dem edlen MTB statt der Shimano Gruppenbremse eine komplette XT Bremsanlage spendieren können - das ist an sich mein einziger Kritikpunkt. Der Rest der Komponenten ist sehr gut gewählt und das Gesamtpaket stimmig.

Kommentare

  1. Ich fahre Trek Remedy aus dem Jahr 2012 und bin sehr zufrieden!

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  2. nach genau so einem artikel habe ich gesucht. kauf mir nach 20 jahren radpause ein neues, und die neuen übersetzungen haben mich etwas verunsichert. jetzt nicht mehr. danke hubert:)

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