Die Luft ist lau, die Sonne hat wieder Kraft und die Tage sind schon länger. Das Zwitschern der Vögel weckt nicht nur Frühlingsgefühle, sondern macht auch wieder richtig Lust auf Bewegung in der Natur. Auf den Promenaden und Radwegen sieht man wieder Jogger und Biker - und das steckt an!
Die Möglichkeiten sind vielfältig, manch einer wird sich aber für das Biken entscheiden. Da stellt sich die Frage, was man dazu alles braucht. Erstens, das "richtige" Bike für einen Anfänger, nicht zu teuer, aber trotzdem von guter Qualität. Und zweitens die richtige Kleidung bzw. das richtige Outfit, denn Biken ist nicht nur Sport und Hobby sondern bedient auch modische Bedürfnisse.
Mit dem Thema Ausrüstung/Kleidung werde ich mich in einem eigenen Beitrag auseinandersetzen, hier werde ich mich vorwiegend mit dem richtigen Bike für einen Einsteiger beschäftigen. Über die richtige Schaltung für ein Mountainbike habe ich mich schon ein einem eigenen Beitrag unterhalten. Jedenfalls sollte man auch auf Anfängerniveau keine Schaltung unter dem Niveau von Deore bei Shimano wählen, also keine Alivio, Acera, Altus usw. und bei SRAM nichts unter dem Niveau von X5. Denn diese sind für den MTB Einsatz nur sehr bedingt geeignet.
Für einen Anfänger würde ich auf jeden Fall ein Hardtail empfehlen, d. h. ein Bike mit Federung nur vorne. Hardtails sind technisch ausgereift, günstig zu haben, wartungsarm und leicht. Die Rahmen sind aus Aluminium, dadurch leicht und steif. Das Gesamtgewicht eines Einsteigerbikes sollte 12,5 - 13 Kilogramm nicht übersteigen, um den Fahrspaß nicht zu bremsen. Was die Radgröße betrifft, ist sicher die 26-Zoll-Variante (Bike mit 26-Zoll Laufrädern) die bessere Wahl für den Einsteiger, sie ist günstiger und leichter oder bietet bei gleichem Preis die bessere Ausstattung als die 29er Variante.
Einsteiger-Hardtails mit den oben genannten Anforderungen gibt es im Fahrradhandel ab knapp 700 Euro. Natürlich gibt es auch Angebote unter diesem Preis, d. h. um rund 500 Euro oder gar darunter. Allerdings werden bei diesen Bikes sehr oft Kompromisse in der Ausstattung eingegangen, die für den Gebrauch in der Stadt, auf Radwegen und leichten Schotterstraßen ausreichen, aber von denen ich im richtigen MTB Einsatz abraten würde. Es werden Schaltgruppen vermischt, ältere Schaltungen, Bremsen, Federgabeln verbaut, schwere Laufräder mit Drahtreifen verwendet usw. Diese Mogelpackungen sind meist farblich aufgepeppt und für einen Laien nur sehr schwer zu erkennen, deshalb empfiehlt es sich, sehr gut zu hinzusehen oder einen kundigen Freund um Beratung beim Kauf zu bitten.
Als gute Alternative bieten sich die Versender von Komplett-Rädern an. Dort bekommt man zwar keine Beratung und auch anschließend kein Service, man kann die Räder auch nicht ausprobieren, dafür gibt es aber sehr gute Pakete aus hochwertigen Alu-Rahmen und Anbauteilen. Hier nenne ich nur die populärsten wie Canyon, Radon oder Rose. Dort kann man sich ruhig einmal die einzelnen Modelle und Preisklassen anschauen und vergleichen.
Pünktlich zum Saisonstart gibt es in den MTB-Zeitschriften Mountainbike und Bike meist Tests, wo die besten Mountainbikes in der 999 Euro Klasse getestet und bewertet werden. Auch das ist eine sehr gute Orientierungshilfe beim Kauf. Die Testsieger sind aber meist in kurzer Zeit ausverkauft, vor allem wenn diese von Onlinehändlern kommen. Bei Versender-Mountainbikes muss man eventuell notwendige kleine Reparaturen selber vornehmen, bei größeren Problemen kann man sich an eine Fahrradwerkstätte wenden. Es kann dann schon einmal vorkommen, dass jemand die Nase rümpft, weil es um ein Versender Bike geht, aber auch Bikes aus dem Fachhandel müssen repariert werden und auch dafür muss bezahlt werden.
Fazit: Bike-Einsteiger sollten sich vor einem Kauf gut informieren und Angebote vergleichen, zur Not Freunde, die sich auskennen, um Rat fragen. Es sollte kein minderwertiges Bike gekauft werden, darüber ärgert man sich zu oft und verliert die Freude. Um ein halbwegs brauchbares Sportgerät zu erstehen, muss man wohl mindestens 800 Euro ausgeben, denn es ist günstiger, anfangs etwas mehr auszugeben und dann über Jahre Freude am Bike zu haben, als das Bike frühzeitig auszutauschen, weil es nichts taugt. Oder noch schlimmer, es in einem Keller verrotten zu lassen. Hier gilt der folgende Spruch: "Qualität ist, was übrig bleibt, wenn der Preis längst vergessen ist" (Sir Frederick Henry Royce).
Das ist wirklich so eine Sache mit der Empfehlung von Mountainbikes, da es sehr subtil sein kann. Besonders für Anfänger ist es nicht einfach ein passendes Bike zu finden. Downhill oder Enduro? Carbon oder Aluminum? 29er oder 27,5? Vielleicht sogar ein Plus-size-Bike?
AntwortenLöschenWir testen auch über die Saisons unterschiedliche Bikes und geben im Rahmen unserer Mountaibike Test Rubrik Empfehlungen ab.
Danke für den Hinweis, subtil stimmt wohl im Sinne von differenziert. Der angestammte Leser meines Blogs weiß aber, dass ich mich hier vorwiegend an Tourenfahrer, Alpencrosser, Marathonisti und Jedermann-Wettkämpfer wende - also wenn man so will, an old-school Mountainbiker. Mit Downhill, Enduro, Pumptrack, BMX, Bikepark und generell vorwiegend abfahrtsorientierten Spielarten des MTB habe ich nichts am Hut, das praktiziere ich nicht, dort kenne ich mich nicht aus. Ergo schreibe ich auch nicht darüber, das ist eine klare Positionierung. Siehe auch http://huberts-bike-blog.blogspot.it/search?q=trend
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