Die Laufraddiskussion 26 Zoll versus 27,5 Zoll versus 29er kann als beendet betrachtet werden. Abseits vom Marketing hat wahrscheinlich jeder Mountainbiker sein ideales Bike gefunden. Oder er hat sich von den Marktschreiern zu einer Fehlentscheidung leiten lassen und denkt an einen erneuten Wechsel, weil er sich auf dem neuen Bike nicht wohl fühlt.
Die Einführung von Produktinnovationen soll ja ein probates Mittel gegen Sättigungstendenzen des Marktes sein. Genau diesen Tendenzen entgegenzuwirken und wieder Leben in den langsam abflauenden MTB-Markt zu bringen, war ein wesentlicher Teil der Strategie, bei der Einführung der 29er. Nun sind diese Joker, 29er und auch 27,5 Zoll/650B, ausgereizt. Was kommt jetzt?
Viele Hersteller lassen schon jetzt eine Serie von Fatbikes vom Stapel, zuerst waren diese mit Starrgebel ausgestattet, jetzt gibt es schon Hardtails und Fullys mit den 3,8er bis 4,8er Breitreifen. Aber nach meinem Ermessen werden sich diese nicht durchsetzen und bleiben eher eine Randerscheinung und zuerst einmal ein Hingucker. Oder wer hat schon von B+ gehört? Breitere Felgen und voluminösere Reifen für besseren Bodenkontakt, das klingt interessant. Aber ist der Markt und der Kunde schon wieder aufnahmebereit für neue Laufradkonzepte?
MTB-Vielfalt |
Viele Hersteller lassen schon jetzt eine Serie von Fatbikes vom Stapel, zuerst waren diese mit Starrgebel ausgestattet, jetzt gibt es schon Hardtails und Fullys mit den 3,8er bis 4,8er Breitreifen. Aber nach meinem Ermessen werden sich diese nicht durchsetzen und bleiben eher eine Randerscheinung und zuerst einmal ein Hingucker. Oder wer hat schon von B+ gehört? Breitere Felgen und voluminösere Reifen für besseren Bodenkontakt, das klingt interessant. Aber ist der Markt und der Kunde schon wieder aufnahmebereit für neue Laufradkonzepte?
Über Geschmack lässt sich nicht streiten, heißt es bekannterweise. Denn Geschmack ist subjektiv, emotional und individuell, ich kann nicht befinden, ob jemandem etwas gefallen/nicht gefallen muss, das entscheidet jeder für sich persönlich. Also - um ein anderes Sprichwort zu bemühen - jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder muss selber wissen, welches Sportgerät er sich für welchen Zweck zulegt und was er für seine Touren bevorzugt. Im Klartext, es kommt auf viele Faktoren an, auf die Körpergröße, die Art der Nutzung des Mountainbikes usw.
Fakt ist aber auch, dass man sich an die "Big Wheels" gewöhnt hat. Rein optisch schaut ein 26 Zoll mit einem 1,90 Mann drauf wenig sexy aus. Genausowenig wie eine 1,50 Frau auf einem 29er (siehe Bericht und Bilder). Das ist aber, wie so oft, auch eine Frage der Perspektive. Die vielgepriesenen Vorteile der 29er waren wohl in ersten Linie dem Marketing geschuldet und schienen auf den ersten Blick schlüssig. Einer objektiven Überprüfung halten sie aber kaum stand. Das macht auch ein Vergleich der Laufradmaße und der Bilder deutlich:
26 Zoll = 66,04 cm
27,5er/650 B = 27 Zoll = 68,58 cm
29er = 28 Zoll = 71,12 cm
Vor allem im Hobby- und Amateurbereich spielt die Laufradgröße für die Performance eine verschwindend kleine Rolle. Die Erfahrungen der letzten drei Jahre in meinem Freundeskreis haben
gezeigt, dass der Umstieg auf eine andere Laufradgröße keine besseren
Fahrer hervorbringt. Viel wichtiger ist eine gute Vorbereitung, eine vernünftige Reifenwahl mit dem richtigen Luftdruck gefahren (dazu werde ich demnächst Stellung beziehen), eine vernünftige Übersetzung, ein nicht zu hohes Gesamtgewicht (Fahrer und Bike) und ein insgesamt gut abgestimmtes Bikepaket.
Um den Marketingsieg der 29er nicht
zu gefährden, hatten sich einige Hersteller sogar gänzlich von 26 Zoll
verabschiedet. Interessant ist die Entwicklung, dass diese für das
Modelljahr 2015 wieder zur kleineren Laufradgröße 27,5 Zoll/650B
zurückkehren (z. B. Specialized), wo man sich noch vor zwei Jahren
vollmundig von der kleineren Größe verabschiedet hatte. Nachdem das 29er
nach vielen Mühen endlich erfolgreich in den Markt eingeführt werden
konnte, werden die offensichtlichen Vorteile der kleineren Laufräder
anerkannt - offensichtlich verlangt auch der Markt danach (kleine Rahmen
für Frauen und Jugendliche), anders wäre diese Entwicklung nicht zu
erklären.
Fakt ist aber auch, dass man sich an die "Big Wheels" gewöhnt hat. Rein optisch schaut ein 26 Zoll mit einem 1,90 Mann drauf wenig sexy aus. Genausowenig wie eine 1,50 Frau auf einem 29er (siehe Bericht und Bilder). Das ist aber, wie so oft, auch eine Frage der Perspektive. Die vielgepriesenen Vorteile der 29er waren wohl in ersten Linie dem Marketing geschuldet und schienen auf den ersten Blick schlüssig. Einer objektiven Überprüfung halten sie aber kaum stand. Das macht auch ein Vergleich der Laufradmaße und der Bilder deutlich:
26 Zoll = 66,04 cm
27,5er/650 B = 27 Zoll = 68,58 cm
29er = 28 Zoll = 71,12 cm
26 Zoll links versus 29er rechts |
Auch eine Frage der Perspktive: 26er links, 29er rechts |
Wer hochkurbelt und wer nicht, entscheidet nicht die Laufradgröße |
Wie eingangs erwähnt, hat wohl jeder seine Wahl getroffen und ist mit dieser mehr oder weniger zufrieden. Diese Zufriedenheit verspürt der Biker klarerweise beim Fahrverhalten seines Bikes, beim Systemgewicht inklusive Pedale, Flaschenhalter, Trinkflasche, Satteltasche usw. Mit den Monaten und Jahren der Nutzung kommt ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu - die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Komponenten. Diese müssen vor allem bei längeren Touren fernab der Ballungszentren breit verfügbar sein, sonst kann nämlich ein Defekt das Aus für eine Tour bedeuten.
Hier kommen die Nachteile der Fragmentierung zum Tragen. Solange es nur 26 Zoll gab, war es recht einfach, Felgen, Speichen, Reifen, Federgabeln usw. für ein Mountainbike an jedem x-beliebigen Ort auf der Welt zu erhalten. Es wird aber lange dauern, bis die Bestandteile für alle drei Laufradgrößen überall verfügbar sind, wenn überhaupt. Andererseits wird es mit dem langsamen Verschwinden der 26er in einigen Jahren schwer sein, für sein altes, lieb gewonnenes MTB Ersatzteile zu bekommen, somit wird ein Neukauf zwingend notwendig. Ein Schelm der Böses dabei denkt!
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