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Biketest: Radon Black Sin 29 Supreme Mod. 2015

Anlässlich des MTB Testivals in Brixen hatte ich die Gelegenheit, das brandneue Radon Black Sin 29 Supreme, Modelljahr 2015, zu fahren. 
Radon Black Sin 29 Supreme
Die Ausstattung ist vom Feinsten und liest sich bei Radon wie folgt:

Rahmen: Radon Black Sin 29er X12
Gabel: Rock Shox RS1, 29 taper, predictive steering, 100 mm Federweg
RS1 upside-down Federgabel
Laufradsatz: Sram Rise 60 29", predictive steering/X12
Bremse: Sram XX, Bremsscheiben: Avid Elixir, 180/160mm
Kurbel: Sram XX1, 175mm 34t
Schalthebel
Schalthebel: Sram XX1 Trigger, 11-speed
Schaltwerk: Sram XX1, 11-speed
Kassette: Sram XG-1199, 11-speed, 10-42
Kassette 10-42 und Schaltwerk
Lenker:Syntace Duraflite Carbon, 31,8mm, 640mm
Vorbau: Syntace F109 31,8mm
Sattelstütze: Syntace P6 Carbon Raceflex, 27,2x400mm
Sattel: Selle Italia SLR Kit Carbonio Black
Reifen Front: Continental XKing RS 29" x 2.2"
Reifen Rear: Continental RaceKing RS 29" x 2.2"
Gewicht: 8,9 kg (kleinste Rahmengröße 16")

Die Ausstattung ist vom Feinsten, das weckt natürlich höchste Erwartungen an das Fahrverhalten des CC-Race-Bikes. Dieses ist kein Schnäppchen, denn es kostet in der Supreme Version 4.299 Euro. Ziemlich happig für ein Carbon Hardtail vom Versender. Wobei man für ein gleichwertiges Race-Hardtail von Scott oder Cannondale mindestens 2.000 Euro mehr auf den Tresen legen muss. Günstiger geht's mit dem dem Einstiegsmodell Black Sin 29 8.0, hier bleibt man mit 1.999 Euro unter der 2.000 Euro Schallmauer und die Waage bleibt bei 10,3 Kg stehen. 

Aber wie fährt sich der edle Kohlenstoff? Die Kombination ist nicht nur leicht, sondern sie gibt ein solides Gefühl - der Rahmen ist steif und frei von Verwindungen jeder Art und die Felgen, oft Schwachpunkt bei leichten 29ern, geben ebenso unmittelbar Rückmeldung an den Fahrer. Der Vortrieb ist genial, ohne Widerwillen setzt die Rennmaschine den Pedaltritt in Vortrieb um. Die SRAM XX1 schaltet so, wie man es von SRAM kennt, hart, knackig und flott. Für den Berg bleibt die XX1 ein Kompromiss. Geht es steil bergauf, könnte noch ein leichterer Gang da sein, im Flachen wäre für eine höhere Endgeschwindigkeit ein härterer Gang gefragt, siehe auch meinen Beitrag zur XX1. Die Reifenwahl ist für trockenen und kompakten Untergrund okay, bei schwierigeren Verhältnissen wäre etwas mehr Grip, vorne und hinten, wünschenswert.

Gespannt war ich auf die Upside-down Federgabel Rock Shox RS1, die ich zum ersten Mal gefahren bin. Bei einem Listenpreis von über 1.600 Euro war auch hier die Erwartungshaltung enorm. Auf dem mit groben Steinen gepflasterten Steig von Elvas nach Brixen donnerte ich mit dem Race-Hardtail herunter und habe weder nennenswerte Schläge, noch Vibrationen mit Händen und Armen auffangen müssen. Auch der Gesamtkomfort des Rahmens verdient - trotz der Steifigkeit - eine sehr gute Note. An einem Pfosten habe ich die Verwindung beim Einlenken getestet, diese ist subjektiv nicht schlechter als bei einer herkömmlichen Gabel, während sich die RS 1 beim scharfen Anbremsen mit der Vorderbremse keinerlei Blöße gab und sich extrem steif präsentierte.

FAZIT: Das Radon Black Sin 29 Supreme hat CC-Race Gene in sich und ist ein stimmiges Paket für den CC-Einsatz. Und dafür ist es auch gedacht. Außerdem ist das Bike ästhetisch gut gelungen und sauber verarbeitet. Es stehen fünf verschiedene Modelle in unterschiedlichen Preisklassen zwischen 1.999 und 4.299 Euro zur Auswahl. Eine detaillierte Produktbeschreibung gibt es direkt bei Radon.

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