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Test: Ergobike Premium 8i von Daum Electronic

Im Winter die Fitness zu erhalten oder diese vielleicht sogar zu steigern ist kein leichtes Unterfangen. Vor allem dann nicht, wenn man bekennender Schönwetterbiker ist und - so wie ich - nichts von Ausfahrten bei Schnee und Eis, im Dunkeln und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hält. Da müssen schon alternative Bewegungskonzepte her, soll die gute Kondition erhalten bleiben. Das Angebot in Südtirol ist groß, mit seiner Nähe zu den Bergen und der riesigen Auswahl an Freizeitaktivitäten, den unterschiedlichen Höhenlagen und Klimazonen, in denen man sich bewegen kann.

Skitour, Langlauf, Trekking und Co. sind hervorragend geeignet, die Herz-Lungen-Maschine in Schwung zu bringen und zu halten. Das gezielte Training der Beinmuskulatur lässt sich jedoch nur auf dem Bike selber, auf dem Rollentrainer oder auf dem Fahrradergometer durchführen. Das hatte ich schon in den letzten Jahren so gehalten und vor Saisonbeginn die Beine zusätzlich auf dem Ergometer in Form gebracht, ehe ich mich in die Freiluftsaison gestürzt habe. Da meine Nachbarn und ich die Geräusch- und Vibrationsentwicklung der Rollentrainer nicht mögen, hatte ich mich schon vor mehr als 10 Jahren für das Ergobike 8008 TRS entschieden.

Seit vierzehn Tagen ist das Ergobike Premium 8i von Daum Electronik mein Eigen. Der Vorgänger 8008 TRS, auch ein hervorragendes Sportgerät, das über 10 Jahre klaglos seinen Dienst verrichtete, wurde verkauft und tut jetzt in einem privaten Fitnessstudie seinen Dienst.

Es gibt die Faustregel, dass man mit zweimaligem Training pro Woche die Kondition halten und diese mit drei- oder mehrmaligem Training steigern kann. Und genau hier liegen die Vorteile eines Fahrradergometers im eigenen Haus. Dieser steht wetterunabhängig zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Normalerweise bevorzuge ich selber abendliche Einheiten, während derer ich einen Film oder eine Reportage verfolge, die ich sonst mehr oder weniger passiv vom Sofa aus genießen würde. Aber auch spontane Einheiten am Morgen oder an einem Schlechtwetterwochenende sind möglich. Was zählt ist allein die Lust an der Bewegung.
Programmauswahl am Cockpig
Dabei kommt mir die riesige Menge an Programmen am Cockpit des Ergobike sehr entgegen. Zwischen einschalten und im manuellen Modus loslegen und einem kompletten Trainings-Coaching ist alles vorhanden. Die wichtigsten Programmarten sind pulsgesteuerte Programme, wo man den Sollpuls eingibt und das Gerät dann den Widerstand entsprechend anpasst, der Puls wird entsprechend der Vorgabe gehalten. Umdrehungsgesteuerte Progamme passen die Bremse so an, dass der voreingestellte Wert der Umdrehungen gehalten wird. Mit wattgesteuerten Programmen lassen sich verschiedene Trainingsreize setzen, wie z. B. Intervalltrainings, Pyramiden usw. Krafttrainigs lassen eine konstante Voreinstellung der Bremsleistung zu, die zu überwinden ist. Der Höhepunkt sind dann die Streckenprogramme, mit denen man reale Bergstrecken nachfahren und die Gangschaltung wie bei einem echten Rennrad oder Mountainbike benutzen kann.
Modus manuelles Training
Wirklich toll ist das Coaching, ein begleitetes Training. Dort muss man eine Selbsteinstufung vornehmen, das gewünschte Trainigspensum angeben und die Ziele definieren, z. B. Herz-Kreislauf-Training, Gewichtsreduzierung, Konditionsaufbau, Muskelaufbau. Dann nimmt das Gerät einen Leistungstest vor. Danach müssen die vorgegebenen Trainingseinheiten abgearbeitet werden, nach jeder Einheit muss Feedback gegeben werden, z. B. zu schwer, genau richtig, zu leicht. Trainingsrückstände müssen nachgearbeitet werden.
Stufentraining
Wem diese riesige vorgenannte Auswahlmöglichkeit nicht reicht, kann mit dem Ergobike an einem Online-Training teilnehmen. Gruppentrainings oder Netzwerkrennen mit mehreren Teilnehmern können absolviert werden.

Damit man sich nicht überlastet, können eine Serie von Grenzwerten (Puls, Watt, Zeit, ...) vordefiniert werden. Das Gerät ist durch die Menüführung am Cockpit sehr einfach zu bedienen, außerdem ist es recht leise - laut Hersteller max. 52 Dezibel - während des Trainings kann mit normaler Lautstärke ferngesehen werden. Der Widerstand der elektromagnetischen Wirbelstrombremse ist zwischen 20 und 1.000 Watt in Schritten von 1 Watt einstellbar. Im Lieferumfang ist ein Ohrpulsmesser enthalten, der Brustgurt für den Funkpuls ist nicht dabei, es funktioniert aber jeder uncodierte Gurt. Das Ergobike kann mit verschiedenen Benutzern arbeiten, dazu führt jeder seine eigen SD-Karte ein, außerdem gibt es ein Gastkonto.


Fazit: Das Ergobike Premium 8 i von Daum ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber es ist eben das Topmodell von Daum. Es ist sein Geld wert, kostet letztlich nicht mehr als eine Packung Zigaretten am Tag für ein Jahr (5€x365). Das Ergobike ist sowohl online als auch beim Fachhandel erhältlich. Ich habe das Gerät bei meinem Händler des Vertrauens erstanden, der es für mich zusammengebaut und die wichtigsten Grundeinstellungen mit meinen gespeicherten Maßen vorgenommen hat.  



Kommentare

  1. Nachtrag: Der Kauf beim Fachhändler hat sich nachträglich gelohnt. Das Ergobike gab nämlich nach einigen hundert Kilometern ziemlich laute Quietsch-Geräusch von sich. Lager und Spannrolle nachfetten brachte nur kurzfristig eine Verbesserung, dann ging das Gequietsche wieder los. Der Service beim Verkäufer hat's gebracht, der Keilriemen wurde ersetzt und jetzt läuft das Ergobike wieder leise wie eh und je. Danke www.sanvit.com

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  2. Hallo
    Habe auch den 8 I, wenn man eine stärkere Feder für den Keilriemenspanner einsetzt dann hat man die Geräusche auch nicht, die Feder ist eine Schwachstelle!
    mfg Fromi!

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  3. A jaka kartę sd można zainstalować,każda czysta będzie pasować?

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  4. Ich habe mein Premium 8i lange Jahre nicht genutzt. Es läuft noch :-) Nun würde ich gerne die Software aktualisieren, einen Bluetooth Adapter anschließen, das Bike mit meiner Garmin Fenix koppeln, später vielleicht auch mal Zwift ausprobieren. Hast du Empfehlungen für mich, wo ich gute Anleitungen für alles finde? Vielen Dank jetzt schon mal für deine Tipps!

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