Wie schon in meinem letzten Beitrag geschrieben, bin ich mit Elan in die neue Saison gestartet. Einiges an Motivation ist wohl dem neuen Sportgerät geschuldet, dem Trek Procaliber 9.8. Auf Asphalt und auf den Schotterpisten im Tal fährt sich das Trek bei den ersten Ausfahrten leichtfüßig und spurtstark, trotz des nicht allzu geringen Gewichts. Der Rahmen des Modelljahres 2021 wurde komplett überarbeitet. Der relativ flache Lenkwinkel von 68,8 Grad soll für Laufruhe, die kurzen Kettenstreben für Wendigkeit sorgen. Ein steilerer Sitzwinkel sorgt für einen kräftigen Antritt. Aber der Reihe nach...
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Wuchtig: Bontrager Carbon 29er Felgen mit 29 mm Maulweite und 2.2 Reifen
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Daten und Fakten des Trek Procaliber 9.8: - Modelljahr 2021, Farbe Factory Orange/Lithium Grey, Größe M/L
- Rahmen aus
OCLV Carbon - Treks patentiertes Carbonfaser-Verfahren, IsoSpeed Dämpfungssystem, intern geführte Kabel
- Gabel Fox Performance 32 Step-Cast, Remote Lockout, 100 mm Federweg, Boost
- Steuersatz FSA IS-2, Tapered mit Knock Block - limitiert den Lenkeinschlag auf 62°
- Schaltwerk Shimano XT M8100, long cage, 51T
- Schalthebel Shimano XT M8100, 12-speed
- Bremsen Shimano Deore XT M8100, 180 mm vorne und hinten (Original 160 mm umgebaut)
- Kurbelgarnitur e*thirteen TRS Race Carbon, 30 mm spindle, 34T
- Kassette Shimano XT M8100, 10-51, 12-speed
- Lenker Bontrager Kovee Pro, OCLV Carbon, 35 mm, Vorbau Bontrager Kovee Pro, Griffe ESI Chunky
- Laufräder Bontrager Kovee Elite 30 OCLV Carbon, 29 mm Maulweite, Tubeless
Ready, Steckachse 15x110 mm vorne, 12x148mm hinten
- Reifen Bontrager XR2 Team Issue, Tubeless Ready, 29x2.20 vorne und hinten, mit Schläuchen
- Sattelstütze Bontrager Pro, OCLV Carbon, 31.6 mm, Sattel Bontrager Montrose Elite
Insgesamt ist das Paket sehr stimmig, die Komponenten sind sehr solide gewählt mit kompletter Shimano XT Schaltgruppe und XT Bremsen, mit Felgen, Lenker, Sattelstütze aus dem Werkstoff Carbon von Treks Hausmarke Bontrager. Nach dem Umbau der hinteren Bremsscheibe auf 180 mm und der Montage eines Flaschenhalters bleibt die Waage bei 10,62 Kg stehen, mit den Shimano XT M8100 Klickpedalen kommen weitere 340 Gramm hinzu und das ergibt ein Gesamtgewicht von knapp 11 Kg im fahrbereiten Zustand. Das ist gewiss keine Bestmarke, aber ein vernünftiges Gewicht, um schnell den Berg hoch und - mit meinen knapp 75 Kg Fahrergewicht - durch die solide Komponentenwahl auch wieder sicher hinunter zu kommen und auch die Haltbarkeit über mehrere Jahre sicherzustellen.
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Kein absolutes Leichtgewicht, ohne Pedale 10,62 Kg
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Das Procaliber 9.8 punktet außerdem mit einigen technischen Finessen. So etwa das IsoSpeed, ein auf Gummi gelagertes System, das Oberrohr und Sitzrohr verbindet. Vibrationen und Schwingungen sollen dadurch gedämpft, der Flex
verbessert und dadurch der Fahrer entlastet werden, während der Rahmen im Antritt maximale Steifigkeit und somit einen zackigen Antritt garantiert. Knock Block nennt sich der Steuersatz, der den Lenkeinschlag bei 62° stoppt und dadurch verhindert, dass Schalt/Bremshebel auf dem Oberrohr oder der Gabelschaft auf dem Unterrohr anschlagen. Ein breiter Schutz aus Kunststoff schützt das edle Carbon des Unterrohres vor Steinschlag oder Berührungen mit dem Untergrund. Die Carbonfelgen mit großer Innenbreite lassen die Reifen breit bauen und ermöglichen ein Fahren mit geringerem Luftdruck.
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Vorgänger und Nachfolger
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Nach den ersten Ausfahrten im leichten Gelände ist jetzt auch die Feuerprobe auf den Hometrails bestanden. Das Trek klettert behände, das Vorderrad bleibt auch in den schwierigsten Steigungen auf dem Boden, ohne dass man das Gewicht extrem nach vorne verlagern muss. Das Limit ist allein die Beinkraft gepaart mit der Übersetzung 34x51. Auf Wurzeltrails im sanften Auf und Ab fährt sich das Trek zwar weniger geschmeidig als ein Racefully, aber man kann überraschend viel im Sattel bleiben. Ob es die breiten Reifen mit wenig Luftdruck oder das IsoSpeed sind - ich denke die Kombination macht's. Bergab zieht das Hardtail sicher seine Spur, ist sehr gut zu beherrschen und vermittelt sehr viel Sicherheit. Die Bontrager Reifen bieten trotz des recht feinen Profils überraschend viel Grip, ob bergauf oder bergab, im Schotter, im tieferem Geläuf, auf Wurzeln und Steinen, mit wenig Luftdruck gefahren, krallen sie sich mit Nachdruck in jeden Untergrund.
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Unterwegs auf Wurzeltrials
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Trek Procaliber - Trailräuber unterwegs |
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Fazit: Das Trek Procaliber ist ein ambitioniertes Hardtail für den Renneinsatz, aber nicht nur. Es bietet sich auch als grundsolides Freizeitgerät und als Tourenbegleiter an, an dem man lange seine Freude haben kann. Es ist in sechs verschiedenen Größen (S, M, ML, L, XL, XXL) und
vier Ausstattungsvarianten erhältlich, vom einfachsten Modell 9.5 bis zum Top-Modell 9.8 und es müssen zwischen 1.949 und 3.699 Euro über den Ladentisch. Nach der Registrierung auf der Trek-Seite gilt für den Erstkäufer auf Carbon-Rahmen und Carbon-Felgen eine lebenslange Garantie.
Wie ist denn der Unterschied zu dem aktuellen Procaliber im Vergleich zu dem älteren Grand Canyon zu merken (ausser dass der Rahmen nun Carbon statt Alu ist).
AntwortenLöschenRentiert sich ein Upgrade zu einem aktuellen oder ist das eher marketinghype aus den Zeitschriften?
Gruß
Sorry - habe deine Frage erst jetzt gesehen. Dass viel Marketing am Werk ist, steht außer Frage. Aber bei den Abfahrten spürt man schon die modernere Geometrie und ich habe kaum das Gefühl, dass ich steil bergab über den Lenker gehe.
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