Am 22. Juni 2013 ist es wieder soweit! Die vierte Auflage des Sellaronda Hero, "Europe's hardest mountainbike race", geht vor der traumhaften Kulisse der Dolomiten über die Bühne. Gestartet wird wiederum in Wolkenstein im Grödnertal, wie gehabt stehen zwei Strecken zur Auswahl: 84 Kilometer mit 4.300 Höhenmetern oder 62 Kilometer mit 3.300 Höhenmetern.
Meine Tipps an dieser Stelle richten sich an Jedermänner, die sich an das Abenteuer Hero heranwagen wollen. Die erste Entscheidung ist, welche Strecke man fährt, die extrem schwierige Langstrecke oder die sehr herausfordernde kürzere Strecke. Die Entscheidung über die Distanz ist schon bei der Anmeldung zu treffen, die Strecke selbst teilt sich erst nach der Durchfahrt von Corvara.
Gleich nach dem Start geht es schon richtig zur Sache. Der Anstieg vom Wolkenstein (1.563 m) nach Dantercepies (2.298 m) hat es in sich. Das Feld hat sich noch nicht auseinandergezogen und die Strecke ist trotz des durchwegs zweispurigen Weges meist überfüllt und sehr steil. Einige hundert Meter vor der Passhöhe ist es so steil, dass die meisten Biker die Strecke schiebend bewältigen und es sein kann, dass man auch bei genügend Power ebenfalls aus dem Sattel muss, weil man nicht vorbei kommt. Es lohnt sich also allemal, möglichst früh im Startblock Aufstellung zu nehmen, um nachher nicht im Stau zu stehen. Dies gilt dann auch für die Abfahrt zum Grödner Joch und nach Corvara. Hier geht es meist über Singletrails, auf Wiesen- oder Erduntergrund und später auf Dolomitgestein abwärts. Bei Nässe ist es extrem rutschig, aber auch bei trockener Strecke ist ein Überholen nur sehr schwer möglich.
Nach der Durchfahrt von Corvara geht es wieder bergan, die Strecke teilt sich alsbald und die 84 Km führen hier über eine Extra-Schleife über die wunderbare Hochebene vom Col Alto bis nach Pralongia. Hier möchte man innehalten und die Bergkulisse bestaunen. Die beiden Strecken finden sich wieder und die Abfahrt über den Campolongo Pass und der ruppige Trail bis nach Arabba sind wieder identisch.
In Arabba trennen sich die beiden Strecken wieder, die kürzere Distanz dreht im Ort in Richtung Pordoi Joch, während die Langstrecke nach links zunächst talauswärts auf Asphalt und dann über einen kleinen Weiler extrem steil, lang und kräftezehrend bis hoch nach Sourasass (2.315 m) führt. Auf einem recht flüssigen, aber schmalen Singletrail fährt man leicht bergab in Richtung Pordoi Joch und trifft auf der Strecke wieder auf die Fahrer der kurzen Distanz. Überholen ist hier unmöglich, außer man wird freundlicherweise vorbeigelassen. Die letzten paar hundert Meter zum Pordoi fährt man auf Asphalt wieder bergauf (gute Überholmöglichkeit von langsamen Fahrern), bevor ein steiniger, wurzeliger, ja brutaler Trail hinunter nach Canazei führt. Hier trennen sich die beiden Distanzen zum letzten Mal.
Die kurze Distanz führt auf sehr steilen Wegen aber festem Untergrund auf das Sellajoch, durch die "Steinerne Stadt", rechts am imposanten Langkofel vorbei und trifft kurz vor der Kreuzung mit der Weltcup-Abfahrtsstrecke etwa 5-6 Km vor dem Ziel wieder mit der Langstrecke zusammen. Über Waldwege und einen Spazierweg geht es bis nach Wolkenstein ins Ziel.
Die Langdistanz hingegen führt durch das Duron-Tal über einen anfangs recht guten aber sehr steilen Güterweg in Richtung Mahlknecht-Joch. Nach einem Flachstück mit der Hütte "Rifugio Lino Brach" geht es auf einem sehr groben, geröllübersähten und kräftezehrenden Weg steil hoch bis zum Mahlknecht Joch. Hier ist man auf einer Höhe von 2.280 Metern, schaut über die friedlich daliegende Seiser Alm und glaubt, man hätte es geschafft und es ginge nur noch bergab.
Das ist aber nur fast richtig, denn ein paar kurze, aber herzhafte Gegenanstiege quälen den Racer noch, nenneswert ist aber nur der Anstieg zum Zallinger. Danach geht es im Flow über die Alm, man lässt den Langkofel rechts liegen und irgendwann vereint sich die Langstrecke wieder mit der Kurzdistanz, von dort geht es nur noch abwärts ins Ziel nach Wolkenstein.
Es sind ausreichend Verpflegungs- und Trinkstationen vorhanden und ich empfehle diese zu nutzen, vor allem am Pordoi, aber eventuell auch schon vorher am Campolongo sollte man sich mit Energie und Flüssigkeit versorgen.
Wenn der Sellaronda Hero vom Veranstalter als "härtestes Mountainbike Rennen in Europa" bezeichnet wird, dann kann ich das natürlich nicht beurteilen, denn ich bin nicht alle Rennen gefahren, die es gibt, und somit fehlt ein Vergleich. Tatsache ist, dass die Strecke von sehr steilen Anstiegen auf sehr schwierigem Untergrund und mörderischen Trailabfahrten gekennzeichnet ist, was ein Ausruhen während der Fahrt quasi unmöglich macht.
Ratsam ist eine Dreifach-Übersetzung mit 24-36 oder 22-34 Zähnen, weniger bedeutet zwangsweise längere Schiebepassagen (siehe eigener Bericht). Außerdem bringt ein Racefully entscheidend mehr Komfort als ein Hardtail. Nach meiner Premiere auf den 84 Kilometern auf meinem Scott Scale Hardtail war ich wie "geschüttelt und gerührt". Das Rennen ist aber nicht nur von dern körperlichen Strapazen her einzigartig. Die Landschaft ist einfach phänomenal und man möchte immer wieder anhalten, durchatmen, schauen und staunen. Aber das Racefieber brennt und treibt dich weiter!
Weitere Details unter: www.sellarondahero.com
Gleich nach dem Start geht es schon richtig zur Sache. Der Anstieg vom Wolkenstein (1.563 m) nach Dantercepies (2.298 m) hat es in sich. Das Feld hat sich noch nicht auseinandergezogen und die Strecke ist trotz des durchwegs zweispurigen Weges meist überfüllt und sehr steil. Einige hundert Meter vor der Passhöhe ist es so steil, dass die meisten Biker die Strecke schiebend bewältigen und es sein kann, dass man auch bei genügend Power ebenfalls aus dem Sattel muss, weil man nicht vorbei kommt. Es lohnt sich also allemal, möglichst früh im Startblock Aufstellung zu nehmen, um nachher nicht im Stau zu stehen. Dies gilt dann auch für die Abfahrt zum Grödner Joch und nach Corvara. Hier geht es meist über Singletrails, auf Wiesen- oder Erduntergrund und später auf Dolomitgestein abwärts. Bei Nässe ist es extrem rutschig, aber auch bei trockener Strecke ist ein Überholen nur sehr schwer möglich.
Teilnahme bei Premiere 2010 auf 84 Km Strecke bei Kaiserwetter |
2012 Regen bis zum Startschuss - Entscheidung für 62 Kilometer Strecke |
2010 |
2012 |
Die Langdistanz hingegen führt durch das Duron-Tal über einen anfangs recht guten aber sehr steilen Güterweg in Richtung Mahlknecht-Joch. Nach einem Flachstück mit der Hütte "Rifugio Lino Brach" geht es auf einem sehr groben, geröllübersähten und kräftezehrenden Weg steil hoch bis zum Mahlknecht Joch. Hier ist man auf einer Höhe von 2.280 Metern, schaut über die friedlich daliegende Seiser Alm und glaubt, man hätte es geschafft und es ginge nur noch bergab.
Das ist aber nur fast richtig, denn ein paar kurze, aber herzhafte Gegenanstiege quälen den Racer noch, nenneswert ist aber nur der Anstieg zum Zallinger. Danach geht es im Flow über die Alm, man lässt den Langkofel rechts liegen und irgendwann vereint sich die Langstrecke wieder mit der Kurzdistanz, von dort geht es nur noch abwärts ins Ziel nach Wolkenstein.
Es sind ausreichend Verpflegungs- und Trinkstationen vorhanden und ich empfehle diese zu nutzen, vor allem am Pordoi, aber eventuell auch schon vorher am Campolongo sollte man sich mit Energie und Flüssigkeit versorgen.
Wenn der Sellaronda Hero vom Veranstalter als "härtestes Mountainbike Rennen in Europa" bezeichnet wird, dann kann ich das natürlich nicht beurteilen, denn ich bin nicht alle Rennen gefahren, die es gibt, und somit fehlt ein Vergleich. Tatsache ist, dass die Strecke von sehr steilen Anstiegen auf sehr schwierigem Untergrund und mörderischen Trailabfahrten gekennzeichnet ist, was ein Ausruhen während der Fahrt quasi unmöglich macht.
Ratsam ist eine Dreifach-Übersetzung mit 24-36 oder 22-34 Zähnen, weniger bedeutet zwangsweise längere Schiebepassagen (siehe eigener Bericht). Außerdem bringt ein Racefully entscheidend mehr Komfort als ein Hardtail. Nach meiner Premiere auf den 84 Kilometern auf meinem Scott Scale Hardtail war ich wie "geschüttelt und gerührt". Das Rennen ist aber nicht nur von dern körperlichen Strapazen her einzigartig. Die Landschaft ist einfach phänomenal und man möchte immer wieder anhalten, durchatmen, schauen und staunen. Aber das Racefieber brennt und treibt dich weiter!
Weitere Details unter: www.sellarondahero.com
Wow das sieht toll aus! Ist sowas auch etwas für Familien, was meinst du ? Wir fahren bald nach Südtirol und machen Urlaub in Rodeneck!
AntwortenLöschenLG
Auf jeden Fall gibt es auch familientaugliche Touren in den Dolomiten. Die meisten Forststraßen sind auch mit Fahrradanhänger oder Kindersitz fahrbar.
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