Uns siebzehn Mountainbike-Freunden hat Oberösterreich Tourismus folgendes versprochen: "Auf der perfekt ausgeschilderten Mountainbiketour umrunden Sie das imposante Dachsteinmassiv im Dreiländereck „Oberösterreich-Salzburg-Steiermark“. Die rote Variante verläuft auf der gleichen Strecke wie die Dachsteinrunde Blau, allerdings in die umgekehrte Richtung. Die Anstiege sind technisch etwas schwieriger. Gleich der erste Tag hat es in sich, man radelt vom Hallstättersee hinaus nach Gosau, bevor es einen immer steiler werdenden Weg zum Hornspitz hinaufgeht. Dort wird man aber dann mit einer herrlichen Aussicht zum Gosaugletscher belohnt. Die Bischofsmütze immer im Blick fährt man Richtung Ramsau am Fuße der atemberaubenden Südwände des Dachsteins. Ein Kriterium der Tour folgt am letzten Tag, man muss die schweißtreibenden Öfen hinauf, bevor man zurück ins Salzkammergut radelt."
Start in Bad Goisern |
Klar dass wir die rote Variante gewählt haben, die 182 Kilometer und 4.900 Höhenmeter sollten auch für die weniger trainierten unter uns zu schaffen sein. Als Startpunkt wählten wir Bad Goisern. Am ersten Tag sollten 49 Km und 1.500 Höhenmeter bis nach Annaberg bewältigt werden.
Gut sichtbare und nahezu lückenlose Beschilderung |
Die Beschilderung ist wirklich gut und man findet recht schnell über Asphalt auf die Strecke. Diese führt über Forststraßen wenig spektakulär durch das wunderschön gelegene Gosau (Einkehrtipp Kirchenwirt mit guter Küche und frischem Hellen) und dann weiter über den Pass Gschütt durch Russbach auf den Hornspitz. Der Anstieg dorthin ist die einzige ernst zu nehmende Steigung, die es am ersten Tag zu bewältigen gibt.
Anstieg zum Hornspitz - über 25 Prozent Steigung |
Der Ausblick vom Hornspitz auf wenig mehr als 1.400 Metern Höhe ist ziemlich spektakulär und bietet den freien Blick auf den Gosauer Gletscher und das Dachsteinmassiv.
Dachsteinmassiv |
Die Abfahrt ins Lammertal verläuft leider nur auf einer langweiligen Schotterpiste und die Weiterfahrt nach Annaberg, zum ersten Etappenziel, führt leicht bergauf auf einer wenig befahrenen Straße zwar wunderschön einen Bach entlang, aber leider nur auf Asphalt.
Abfahrt ins Lammertal |
Der zweite Tag sollte 69 Kilometer und 1.800 Höhenmeter umfassen, auf Schotter und Asphalt von Annaberg über Filzmoos und Ramsau nach Gröbming.
Zum Langeggsattel |
Das auf den ersten Blick vielversprechende Höhenprofil erwies sich am Ende des Tages als eher langweilige Sammlung von staubigen Forststraßen- und Asphaltkilometern ohne jegliche fahrerische Highligths, sieht man man von den schönen Ortsdurchfahrten durch Filzmoos und Ramsau ab.
Es fehlen die Panoramen, weil man viel unterhalb der Waldgrenze unterwegs ist. Man ist sehr weit weg von den Bergen, fährt eigentlich nur im Wald und in den Hügeln.
In Richtung Filzmoos |
Fahren im Wald |
Der dritte Tag versprach 64 Kilometer und 1.600 Höhenmeter mit Start im idyllischen Gröbming und Ankunft in Bad Goisern. Über die Viehberg Alm, Bad Mitterndorf und Bad Aussee sollte unsere Tour zurück zum Ausgangspunkt in Bad Goisern führen.
Start in Gröbming |
Das Highlight ganz am Anfang der Tages ist der Anstieg zur Viehbergalm über die "Öfen". Es geht durch eine wilde Schlucht mit einer kunstvoll durch die steil ansteigende und enge Schlucht angelegten, über 20 Prozent steilen, Asphaltstraße.
Steil hoch durch die Öfen |
Nach der Schlucht geht der Weg in eine Schotterstraße über, die sich, unterbrochen von einigen Rampen, recht zahm zur Viehbergalm (knapp 1.500 m) schlängelt. Eine lange und staubige Abfahrt führt am Salzastausee vorbei bis Bad Mitterndorf. Über Umwege kommt man an den schön gelegenen Ödensee.
Panorama am Ödensee |
Hier nutzten wir die Gelegenheit, uns mit einem Sprung ins kühle Nass das Salz und den Staub von der Haut zu waschen. Ein lohnendes Unterfangen, ebenso wie die anschließende Stärkung in der netten Kohlröserlhütte am See.
Erfrischung im Ödensee |
Weiter geht es den Fluss entlang nach Bad Aussee. Hier weitet sich der Blick und man sieht wieder den Dachstein mit dem Gosauer Gletscher.
Panorama über Bad Aussee |
Über Höheralm und Pötschen kommt man zurück an den Hallstätter See und nach Bad Goisern.
Vom Pötschen zurück nach Bad Goisern |
FAZIT: Die Dachsteinrunde ist eine Panoramatour durch eine schöne Gegend mit interessanten Ausblicken, die für jeden Biker in drei Tagen leicht zu schaffen ist. Konditionell sollte man je nach Geschwindigkeit pro Tag 4 - 6 Stunden kurbeln können. Technisch sind die Strecken anspruchslos und wären meines Ermessens auch mit jedem Tourenbike zu schaffen. Aus der Sicht des Mountainbikers ist die Streckenführung langweilig, denn kein einziger Trail lockert die Fahrt über die staubigen Forstwege auf und man fährt nur durch Wälder und über Hügel. Die Berge sieht man von den wenigen Aussichtspunkten nur aus der Ferne, das viele Fahren im Wald lässt kein wirkliches MTB-Feeling aufkommen.
Meines Erachtens lohnt sich das Befahren der "Roten Strecke" nicht, denn die mühsameren Anstiege werden nicht mit entsprechenden Trailabfahrten honoriert. Und für die Panoramen kann man auch die "Blaue Strecke" wählen, denn die Streckenführung ist identisch. Die "Schwarze Strecke" bietet ein Mehr an Höhenmetern und Kilometern, ist aber nur durch ein paar Extra-Schleifen über Forststraßen durch den Wald angereichert und lohnt somit kaum. Mein Tipp: "Blaue Strecke" an zwei Tagen befahren, Start in Bad Goisern, Zwischenstopp in Filzmoos oder Ramsau.
Meines Erachtens lohnt sich das Befahren der "Roten Strecke" nicht, denn die mühsameren Anstiege werden nicht mit entsprechenden Trailabfahrten honoriert. Und für die Panoramen kann man auch die "Blaue Strecke" wählen, denn die Streckenführung ist identisch. Die "Schwarze Strecke" bietet ein Mehr an Höhenmetern und Kilometern, ist aber nur durch ein paar Extra-Schleifen über Forststraßen durch den Wald angereichert und lohnt somit kaum. Mein Tipp: "Blaue Strecke" an zwei Tagen befahren, Start in Bad Goisern, Zwischenstopp in Filzmoos oder Ramsau.
Danke für Ihren Linktipp auf unserer Facebookseite, das damit verbundene Feedback und herzlichen Glückwunsch zur sportlichen Leistung (selbst wenn Sie’s eher unter das Thema „Genussbiken“ einordnen. Nachdem ich nicht weiß, ob Sie individuell unterwegs waren oder die Tour bei einem Reiseveranstalter gebucht hatten, möchte ich nur kurz allgemein zu den konditionellen Anforderungen ergänzen, dass hier die Gästerückmeldungen oft sehr unterschiedlich sind. Die einen schaffen die Tagesetappen kaum, anderen wiederum ist es fast zu wenig. Generell sind die Reiseveranstalter bei der Kategorisierung (und Konditionspunkten) eher vorsichtig, weil sie ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und Kunden nicht in Gefahr bringen wollen.
AntwortenLöschenNoch eine Anmerkung zu den technischen Anforderungen: Es stimmt, dass die Dachsteinrunde blau und rot derzeit keine Singletrails haben. Dieses Thema ist der Arbeitsgruppe vor Ort bekannt, die arbeitet auch an einer Attraktivierung. Oberösterreich Tourismus
da hat mir doch das System einen Streich gespielt und einen Teil der Antwort gekappt :(. Hier also nun der Rest: ... Dieses Thema ist der Arbeitsgruppe vor Ort bekannt, die arbeitet auch an einer Attraktivierung. Vielleicht ein Grund für Sie und Ihre Freunde, zu einem späteren Zeitpunkt die Runde neu zu starten? Oder aber die technisch anspruchsvollere (und etwas „näher am Fels“ liegende) schwarze Variante – mit Roßalm, Abfahrt durch das Echerntal und Ewiger Wand – zu wählen?
AntwortenLöschenIch wünsche Ihnen eine unfallfreie Bikesaison und viele wunderschöne Eindrücke auf Ihren sportlichen Reisen. FG, Elisabeth Kierner / Oberösterreich Tourismus