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Südtirol - unterwegs im mythischen Reich der Fanes

Freitag 29.07.22 in Südtirol: Strahlendes Sommerwetter, die Gluthitze der vorhergehenden Wochen ist gebrochen, abendliche Gewitter bringen kühlere Nächte und vor allem Wasser für die darbende Natur. 

Im Reich der Fanes
 

Ein Tag wie dafür gemacht, ihn in den Dolomiten zu verbringen. Familientaugliche MTB Tour in den Dolomiten, da gibt es viele, aber es soll etwas forderndes für die starken Biker mit einer leichteren Variante für die etwas gemäßigteren Fahrer sein. Also ab in das mythische Reich der Fanes!

Sportliche Family unterwegs
 

Ausgangspunkt ist St. Vigil in Enneberg, man fährt durch den Ort durch und parkt idealerweise am Sportplatz. Ab hier (1.300 m) geht es immer mäßig bergauf auf Asphalt bis nach Pederü, wo es dann ernst wird, mit der Tour. Schon diese Anfahrt ist landschaftlich ein Highlight und viele schöne Plätze am Bach verführen zu einer verfrühten Rast. 

Biken im sagenumwobenen Reich der Fanes

 

Ab dem Berggasthof Pederü (1.548 m) geht es zur Sache, der Weg führt in vielen Serpentinen, auf grobem Dolomitgestein auf teils recht steilen Rampen, dann wieder flach und dann wieder steil bis zur Faneshütte (2.060 m). Von hier ist es nicht mehr weit bis hoch zum Limojoch auf 2.172 m Meereshöhe, aber der grobe Untergrund und die Steigung fordern Kraft und Konzentration und nicht alle bleiben hier im Sattel. 

Am Limojoch 2.172 m
 

Am Limojoch entschädigt die spektakuläre Bergkulisse für die Mühen, eine Rast in der Wiese bietet sich an. Oder man fährt gleich die paar hundert Meter weiter zum Limosee, um dort zu verweilen. Abgeschreckt von den Tourbeschreibungen und den zusätzlichen Höhenmetern auf der Tour, trennt sich die Gruppe. Frau und Junior (9 Jahre) drehen um, fahren über dieselbe Strecke zurück und genießen den Nachmittag im schönen Rautal.  

Im Fanestal

Vater und Junior (11 Jahre) fahren weiter, nehmen die - in Tourbeschreibungen oft als schwer fahrbar und geröllig beschriebene - Abfahrt durch das Fanestal sportlich-routiniert und segeln hinunter durch das wunderschöne, grüne und wenig begangene Tal bis auf 1.350 m, nach einer Brücke geht es links wieder bergan bis zu einem Parkplatz. Nach einer Schranke geht es auf Asphalt wieder zur Sache, mit einer Steigung von durchgängig über 15 Prozent geht es hoch bis zur Ra Stua Alm (1.670m). 

 

Nach Ra Stua weiter ...

 
... steil und grob...

... fast geschafft
 

Nach einer kurzen Erfrischung geht es weiter in Richtung Sennes Hütte. Erst mäßig bergauf, dann immer steiler werdend und über verschiedene Geländestufen, zuletzt über eine lange, teils betonierte Rampe hoch, immer zwischen grünen Latschenkiefern und gewaltiger Bergkulisse. Wer hier nicht mit eisernem Willen in den Pedalen bleibt, der schiebt. Nach diesem Kampf gegen die Steigung und den groben Untergrund folgt ein letztes Flachstück vor der Sennes Hütte (2.126 m). An der Hütte hält man sich links und fährt das lange Flugfeld entlang wieder in Richtung Pederü. Nach dem malerischen Almdorf Fodara Vedla führt ein neuer Weg in einer zusätzlichen Schleife und einigen zusätzlichen Höhenmetern nochmals bergan, ehe man endgültig in die lange Abfahrt nach Pederü kommt. 

 

Senneshütte (2.126 m)

Sehr steil über Schotter und Beton geht es in vielen Serpentinen die alte Militärstraße hinunter. Hier gilt es, die Bremsen entschlossen und doch mit Bedacht einzusetzen. Ab dem Parkplatz Pederü rollt man dann zufrieden und entspannt auf Asphalt talauswärts zurück zum Ausgangspunkt in St. Vigil. Auf dem Tacho stehen dann 1.750 Höhenmeter und 54 Kilometer, in den Gesichtern Freude und Zufriedenheit. Die Tour ist geschafft, sie erfordert durch die steilen Rampen ordentlich Kondition, ist für versierte Biker aber technisch nicht schwierig. Die Wege sind zwar geröllig und teilweise steil, aber immer zweispurig, nie ausgesetzt und mit null Trailanteil. Die Tour lohnt sich jedenfalls schon allein wegen der spektakulären Panoramen inmitten des Naturparks Fanes-Sennes-Prags in den Dolomiten. 

Fodara Vedla



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